Neues aus Masuren – Das Wiedersehen

Masuren war bei unserer ersten Polenreise vor vier Jahren unser Sehnsuchtsziel. Es gefiel uns dort auf Anhieb sehr. Und wir lernten Ellen und Sarah kennen, die zusammen das Hotel und Restaurant „Mazur Syrenka“ führen. Das erste Video, das wir über Masuren und Krutyn gemacht haben, wurde ein großer Erfolg bei YouTube und sehr viele unserer Zuschauer reisten auf unseren Spuren bis nach Masuren und probierten die polnische Küche bei Ellen und Sarah aus.

Nach vielen Schwierigkeiten haben es die Schwestern nun geschafft, eine Renovierung der Einrichtungen auf ihrem Campingplatz zu stemmen. Zur Neueröffnung im Juni 2025 erreichte uns dann eine Einladung aus Krutyn, die wir sehr gerne angenommen haben. Wir wollten auf unserer dritten Reise nach Polen unbedingt auch wieder nach den Masuren fahren. Die Landschaft mögen wir einfach sehr. 

Nach zwei Tagen erreichten wir am 23. August 2025 Krutyn und freuten uns auf ein Wiedersehen mit den Schwestern. Ellen hat uns zur Begrüßung ein Menü mit einer Salzgurkensuppe, Piroggi gefüllt mit Hirschfleisch und Jägersosse sowie einem Baiser mit Mascarpone, Sahne und Johannisbeermousse ausgesucht. Ein leckerer Einstieg in unseren Masurenaufenthalt.

Am nächsten Tag herrschte wieder sehr durchwachsenes Wetter. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang an der Krutynia und regnen dabei komplett ein. Aber die Stimmung am Fluss hat trotzdem einen ganz besonderen Reiz. Wir mögen sowas. Es ist aber viel zu kalt für August.

An einem Morgen ist Nebel angekündigt und stehe früh auf. Morgens um sechs geht es zur Krutynia um Nebelstimmungen aufzunehmen. Ich habe Glück und die Drohne fängt ein sehr schönes Bild ein. Es zeigt vernebelte Bäume im Gegenlicht der aufgehenden Sonne. So kann es fotografisch gerne weitergehen.

 

Der 29. August ist endlich ein schöner und warmer Tag. Vormittags sind wir noch auf dem Platz, bereiten Dinge für neue Videos vor. Mittags zieht es vorübergehend etwas zu, es folgt ein kurzer Regenguss. Gegen 15 Uhr wird es wieder besser und wir sind mit Ellen und Sarah verabredet um ein neues Video mit den beiden aufzunehmen.

Abends freuen wir uns, endlich mal beim Essen auf der Terrasse an der Krutynia  sitzen zu können. Die Temperaturen sind bis in den späten Abend angenehm warm.

Tag für Tag kommen weitere Camper, die uns alle kennen und durch uns nach Krutyn gekommen sind. Sehr eindrucksvoll. Wir haben viele schöne Gespräche und tauschen Erfahrungen aus. Abends machen wir zusammen mit den Brandenburgern, dem Paar aus Sachsen und den beiden aus Baden-Württemberg ein gemütliches Lagerfeuer und jeder erzählt Geschichten aus seinem Reiseleben. Wir finden es schön, dass wir mit unseren Videos Camper mit Dachzelt, einem Eriba Camper und Wohnmobilen aller Art erreichen.

Auf der Suche nach dem alten Masuren

Wir fahren am 2. September auf der Suche nach masurischen Häusern in das circa 35 km entfernte Klon, ein Ort, an dem es noch bis zu 40 alte masurische Häuser geben soll. Die Straße dorthin ist nicht die beste und wir müssen teilweise relativ langsam fahren. Als wir Klon erreichen, scheint ein Gewitter aufzuziehen, und das Licht verschlechtert sich sehr. Wir schauen uns die Dorfstraße mit ihren alten Häusern an und sind aber doch etwas enttäuscht. Auf 40 Häuser kommen wir nicht unbedingt vieles ist im schlechten Zustand.

Dafür wurde aber die Straße zu diesem Dorf und in diese Region mit Europamitteln zu Erschließung des ländlichen Raumes verbessert. Es gibt in Klon eine katholische Kirche und die Ruine einer evangelischen Kirche. Wir machen viele Aufnahmen und dann geht es zurück nach Krutyn, vorher wird aber noch getankt (Dieselpreis in diesen Tagen: 1,42 €)

4. September: Wieder geht es früh hinaus. Der Tag fängt mit fotogenem Nebel an. Leider liegt dieser ziemlich lange über der Landschaft. Bei 118 m Flughöhe ist die Drohne über dem Nebel und es gibt einige eindrucksvolle Videoaufnahmen. Der Nebel lichtet sich erst gegen 10:00 Uhr. Dann wird es wieder warm und sonnig. Am Nachmittag nutzen wir das stabile Wetter und wandern zum Jezioro Mokre (Muckersee) und gehen einen Rundweg zu einem Naturschutzgebiet mit drei hübschen kleinen Seen. Eine sehr schöne Tour! In dreieinhalb Stunden treffen wir vier andere Menschen.

6. September: Der Tag beginnt bedeckt. Und steigert sich gegen Abend in ein schweres Unwetter mit Starkregen, Blitzen und Donner vom feinsten. Es regnet im großen Dachfenster wieder rein, wir kennen den Schwachpunkt, da ich an einer Seite (die zum Badfenster) nicht richtig zum Abdichten herangekommen bin. Das tosende Gewitter raubt uns bis vier Uhr am Morgen den Schlaf. Der Donner rollt lautstark in richtig unheimlichen Wellen über das Land.

8. September: Ein guter Tipp, im Mazur Syrenka kann man auch in zauberhafter Lage grosse und kleine Hochzeiten feiern. (Bis 150 Personen)

Am nächsten Morgen machen wir eine schöne Beobachtung. Ca. 25 Kraniche, unsere Lieblingsvögel, sind in der Morgensonne sehen und zu hören. Der Trupp nutzt die Thermik des Morgens um an Flughöhe zu gewinnen. Einfach wunderschön. Der Abschied von Krutyn fällt uns schwer. Wir bedanken uns nochmal für die grandiose und einmalige Zeit in Krutyn und verabschieden uns von Ellen und Sarah. 

9. September: Gegen 13 Uhr verlassen wir Krutyn und fahren über Woinowo nach Galkowo. Dort gehen wir im ehemaligen Forsthaus ins Restaurant „Potocki“. Ganz lecker, Ellen hatte es uns empfohlen. Danach noch ein kurzer Rundgang durch den Galkowo, der wirklich ein hübsches masurisches Dorf ist. Viel Blumenschmuck in den Vorgärten.

Zum neuesten Video:
 

Ausserdem gibt es ein bekanntes Gestüt in Galkowo. Es heißt „Ferenstein“ https://www.stadnina-galkowo.pl

Danach geht es auf einer ziemlich schmalen Strasse nach Mikolaiki, die Fahrzeit beträgt etwa 25 Minuten. Wir erreichen gegen 17:30 den kleinen sehr zentralgelegenen Stellplatz „Camperpark Mikolajki“. Einfach, aber gut gemacht. Kleine, durch Hecken abgetrennte Parzellen, Ver- und Entsorgung, Waschmaschine, Trockner. Eine Dusche, jeweils eine Toilette m/w aber immerhin. Der Platz ist bewacht, der Betreiber wohnt auf dem Platz. Bis zur Hafenpromenade sind es ca. 100 Meter, also ideal. In der Nähe viele Restaurants, Bootsverleiher, Rundfahrtschiffe und auch zwei Kontore, also Wechselstuben.  Bis 18 Uhr sollte man auf dem Platz angekommen sein, danach ist die Schranke zu. 12 Plätze gibt es.

Der Stellplatz in Mikolaiki - Masuren
Der Stellplatz in Mikolaiki – Masuren

Dann kommt plötzlich alles anders

10. September: Morgens Regen, aber der Wetterbericht meint, es wird noch schön.

Deswegen buchen wir für 15:30 eine Schiffsfahrt über die Seen bei Mikołajki. (Deutsch: Nikolaiken) Das Wetter wird tatsächlich nachmittags schön und wir können die Fahrt sehr genießen. Es geht sogar bis zum Spirdingsee, dem größten See Polens. Wir können nur erahnen, wie groß er ist. Nach einer Wende geht es zurück in andere Seen und dann nach fast zwei Stunden wieder nach Mikolaiki. Die Fahrt war ein schönes Erlebnis, was wir nur empfehlen können.

Am Abend hören wir in den Medien von einem Vorfall mit russischen Drohnen in Polen. Und da wir ziemlich dicht an Russland und Weissrussland sind, beschließen wir, hier unsere geplante Reise nach Suwalki und in Richtung Litauen abzubrechen und zurück nach Westen zu fahren. Das ist sehr schade, denn wir haben uns auf diesen Teil Polens sehr gefreut. Aber Polen hat viel zu bieten und wir finden schnell ein Reiseziel, auf das wir uns auch sehr freuen. 

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Felsenlabyrinth und Kurort Kudowa-Zdroj

Kudowa-Zdrój, im Südwesten Polens nahe der tschechischen Grenze gelegen, ist ein traditionsreicher Kurort, der für seine heilenden Mineralquellen bekannt ist. Eingebettet in die malerische Landschaft des Heuscheuergebirges (Góry Stołowe), bietet Kudowa-Zdrój eine perfekte Mischung aus natürlicher Schönheit und historischer Bedeutung.

Der Kurort hat eine lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die mineralhaltigen Quellen von Kudowa-Zdrój wurden schon damals für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt, insbesondere bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen. Heute bietet der Ort eine Vielzahl von modernen Spa- und Wellness-Einrichtungen, die Kurgäste aus aller Welt anziehen.

Neben den heilenden Quellen besticht Kudowa-Zdrój durch seine charmante Architektur und gut erhaltenen Parkanlagen. Der Kurpark, ein weitläufiger und gepflegter Bereich mit Springbrunnen, Blumenbeeten und Spazierwegen, lädt zum Verweilen und Erholen ein. Inmitten des Parks befindet sich das historische Trinkhaus, in dem die verschiedenen Mineralwässer probiert werden können.

Lest bitte weiter in unserem Reisetagebuch

Sonntag, 1. Oktober 2023  – Wir fahren mittags von unserem Stellplatz „Herbergerowa“ bei Duszniki Zdroj los und wollen zum Felsenlabyrinth „Bledne Skaly“. Dafür geht es über eine relativ schmale Strasse durch einige kleine Dörfer in die Berge bis wir hinter Ledzydce die Strasse 387 erreichen. Wir folgen dieser und biegen kurz darauf nach rechts ab. Dort kommen wir an einer Schranke an, der Verkehr kann ab dort nur jeweils in eine Richtung erfolgen, weil die Strasse zum Parkplatz des Labyrinths nur sehr schmal ist. Jeweils zur vollen Stunde dürfen Autos hochfahren und zur halben Stunde von oben herunter. Die Strassenbenutzung ist gebührenpflichtig und kostet 30 Zloty. Die Strasse ist mässig ansteigend und in streckenweise schlechtem Zustand.

Oben angekommen kann man auf einem grossen Parkplatz stehen und zum Felslabyrinth laufen. Vorher gibt es noch eine tolle Aussicht bis weit nach Tschechien hinein zu geniessen.

Dann das Labyrinth. Der Zugang erfolgt nach dem Tickethäuschen über einen gerade für ältere Menschen etwas anstrengenden Part mit Steinstufen oder gebogenen Felsen. Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten geht es dann auf einem schmalen Bohlensteg durch das faszinierende Felsenlabyrinth. Fantastische Steinformationen und enge Felsdurchgänge sind beeindruckend. An manchen Stellen muss man sich durchzwängen oder auch schon mal etwas kleiner machen.

Nach dem Besuch geht es auf der abenteuerlichen Strasse wieder runter bis zur Strasse 387 und wir biegen ab in Richtung des Kurortes Kudowa-Zdroj. Dort haben wir einen Stellplatz entdeckt, der sich als sehr schön erweist. Sein Name:

Sudeckie Chaty i Smazalnia

Der Platz liegt sehr schön, sehr sonnig, Rasen, freilaufende Hühner und Pfauen, Ferienhäuschen, Kinderspielplatz, grosse Modelle einer Windmühle vom Betreiber Piotr selbst gebaut. Dazu noch eine Burg mit Drachen. Sehr hübsch und eine kleine Attraktion. Ausserdem hat Piotr eine grosse sehenswerte Sammlung von teils uralten Haushaltsgeräten, Landmaschinen, Werkzeugen und vielem mehr zusammengetragen. Sehr schön. Schräg gegenüber gibt es ein Restaurant. (Schliesst um 20 Uhr)

Ver- und Entsorgung, Frischwasser, Strom sind vorhanden. SAT ok, Untergrund flach, Kassettenentleerung geht. Fussweg in das Zentrum des Kurortes ca.15 Minuten. Man läuft durch den schönen Kurpark mit See und Wasserfontäne und Heilwasserquelle bis hin zur Trinkhalle aus dem Jahr 1931.

Drohnenkarte Polen

Wetter: 17 / 7 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:55 Sonnenuntergang: 18:36
Mondphase: 🌖 Abnehmender Dreiviertelmond
Ort: 50.443058, 16.253736

Kudowa-Zdroj der hübsche kleine Kurort liegt in Niederschlesien in Südpolen
Kudowa-Zdroj der hübsche kleine Kurort liegt in Niederschlesien in Südpolen. Das Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert ist heute ein Sanatorium

Montag, 2. Oktober 2023

Kudowa-Zdroj, der Kurort

Kudowa-Zdrój (deutsch Bad Kudowa, älter auch Bad Cudowa, ist ein Kurort im Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es ist eines der ältesten Heilbäder des Glatzer Landes und Niederschlesiens. Auf unserer Fahrt durch Schlesien wollten wir auch sowas mal sehen.

Am Vormittag sehen wir uns den Ort an und starten im weitläufigen Kurpark mit seiner einen Kilometer langen Promenade.

Trinkhalle, Kurhotel Fürstenhof, Schloss

Im Ort gibt es viele Restaurants und Eisdielen. Leckeren Kuchen gab es für uns im Cafe Sissi in der Trinkhalle. Eine sehr leckere Pizza hatten wir im Restauracja Merkury. Darüber hinaus mit gutem Service. Die Bedienung riet uns, eine grosse Pizza (60 x 20 cm) zu nehmen, statt für jeden jeweils eine kleine. Das wäre günstiger. Toll, dazu gab es leckerstes Knoblauchöl. Und wenn ich schon mal den kompletten Rand der Pizza mitesse heisst das etwas! Die Einrichtung des Merkury ist übrigens geschmackvoll modern.

Wir essen Pizza in Kudowa-Zdroj in Niederschlesien
Wir essen Pizza in Kudowa-Zdroj in Niederschlesien

Nur knapp einen Kilometer vom Stellplatz entfernt liegt die bekannte Schädelkapelle. Man braucht also nicht dorthin fahren und die teuren Parkgebühren bezahlen sondern hat einen kurzen Fussweg vom Stellplatz aus.

Wetter: 21 / 10 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:57 Sonnenuntergang: 18:34
Mondphase: 🌖 Abnehmender Dreiviertelmond
Ort: 50.448975, 16.235923

Chris und Sylvia Womotraum in Niederschlesien

Dienstag, 3. Oktober 2023

Schädelkapelle und Freilichtmuseum

Heute wollen wir uns etwas in Polen einmaliges ansehen. Es geht um eine kleine Friedhofskapelle in Czermna. Sie wurde 1776 bis 1804 von Pfarrer Wenzel Tomaschek mit finanzieller Unterstützung des damaligen Patrons Graf Leopold von Leslie erbaut. Wände und Decke der Kapelle sind mit etwa 3000 gebleichten Totenschädeln und anderen Menschenknochen bedeckt. Weitere 20.000 Knochenteile liegen in der Gruft der Kapelle. Sie sollen aus Massengräbern der näheren Umgebung stammen, in denen die Opfer von Pest- und Choleraepidemien, aber auch von Gefallenen des Dreißigjährigen Krieges und der Schlesischen Kriege bestattet worden waren. (Quelle:Wikipedia).

Das Erlebnis, diesen einmaligen Ort zu besuchen, ist sehr eindrucksvoll. Die Führung findet leider nur in Polnisch statt, es gibt aber ein Blatt in deutscher Sprache zum Mitlesen. An diesem heiligen Ort darf nicht fotografiert werden. Virtuell könnt ihr auf einer polnischen Website in die Kapelle, den Link findet ihr am Endes des heutigen Eintrags.

Danach geht es weiter zum Freilichtmuseum für Volkskunst der Sudeten in Mala Cermna. Man hat in diesem Museum Gebäude aus der Region zusammengetragen und dort wieder aufgebaut. Und da uns immer interessiert, wie die Menschen in vergangenen Zeiten gelebt haben, besuchen wir dieses Museum gerne. Wir schauen uns die einzelnen Häuser an und bewundern die vielen und teilweise ungewöhnlichen Alltagsgegenstände. Anziehsachen, Haushaltsgeräte, Landmaschinen, Werkzeuge und vieles mehr. Das Museum liegt an einem Hang, sodass es etwas anstrengend ist, zu laufen. Teilweise auch etwas steil. Auf einer Anhöhe steht eine Windmühle und von dort aus erblickt man in der Ferne eine Bergkette, zu der auch die Schneekoppe zählt. Aber dazu später mehr.

Virtueller Blick in die Schädelkapelle: https://www.czermna.pl/#!/

Wetter: 23 / 13 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:58 Sonnenuntergang: 18:32
Mondphase: 🌖 Abnehmender Dreiviertelmond
Ort: 50.448761, 16.236068

Fazit Kudowa-Zdrój

Kudowa-Zdrój, mit seiner Kombination aus heilenden Mineralquellen, historischen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Attraktionen, ist ein vielseitiges Reiseziel. Der Kurort bietet Erholung und Wellness in einer idyllischen Umgebung, während die Schädelkapelle und das Freilichtmuseum tiefe Einblicke in die Geschichte und Kultur der Region gewähren.