Den Nationalpark Bayerischer Wald zu besuchen, ist für uns immer wie nach Hause kommen. Mehr als sechzig Mal waren wir in den letzten 35 jähren dort und haben die Entwicklung von Deutschlands schönstem Nationalpark miterlebt.… Mehr
Das Saartal entdecken
Das Saartal war uns bei unserer Moselreise im Herbst 2022 einen ausgiebigen Abstecher wert. Eine wundervolle Landschaft und kulturelle Sehenswürdigkeiten machen das Saartal sehr erlebenswert. Und wenn ihr Wein mögt, solltet ihr unbedingt das Weingut Van Volxem in Wiltingen besuchen.
Wohnmobilstellplatz in Saarburg
Ein idealer Ausgangspunkt für Touren im Saartal ist die Stadt Saarburg. Dort können wir euch aus voller Überzeugung den „Reisemobilpark Saarburg“ empfehlen. Der Reisemobilpark liegt unmittelbar an der Saar und mit Anbindung an den Saarradweg. Die Altstadt von Saarburg ist 15 bis 20 Fussminuten entfernt. Der Reisemobilpark verfügt über 100 parzellierte Stellplätze, jeder ca. 65 bis 75 qm groß. Betrieben wird der Platz von der Winzerfamilie Eilenz. Die Ausstattung des Platzes finden wir Klasse, es gibt Duschen und Toiletten, WLan gratis, Ver- und Entsorgung (Wasser kostet etwas), Strom, Gas Service, Spülcenter, Büchertausch und einen Verkaufsautomaten mit regionalen Produkten. Ein Backwagen kommt ebenfalls fast täglich vorbei.

Die sehr freundlichen Betreiber geben Tipps für Ausflüge, veranstalten Weinproben und verkaufen auch Wein. Im kleinen Café gibt es megaleckeren selbstgebackenen Kuchen.
Auf dem Platz wenig Schatten, Keile sind manchmal notwendig. Die Saison geht bis Ende Oktober. Wir haben bei unserem Aufenthalt 13,50 Euro pro Tag bezahlt, ab einer Aufenthaltsdauer von drei Tagen bezahlt man 12,50 Eur0.
Die Stadt Saarburg ist sehr sehenswert, vor allem auch durch den Wasserfall, der mitten in der Altstadt 18 Meter tief in die Unterstadt rauscht.
Kastel-Staadt
Der Tag begann sehr nebelig, wir waren auf dem Weg zu einer ganz besonderen kulturellen Sehenswürdigkeit, der Klause Kastel-Staadt. Der Nebel lichtete sich jedoch bald und wir sollten am Elisensitz noch zu ganz besonders stimmungsvollen Aufnahmen kommen. Der Elisensitz war nach der Überlieferung der Lieblingsplatz von Kronprinzessin Elisabeth von Bayern, der Gemahlin des Kronprinzen Friedrich-Wilhelm von Preußen. Unser Blick geht in das hübsche Pinschbachtal. Wir werden mit tollen Nebelstimmungen belohnt.
Hoch über der Saar, auf der Spitze eines vorspringenden Sandsteinfelsens, liegt die Klause von Kastel-Staadt mit einem traumhaftem Blick ins Saartal. Die Ursprünge der Klause gehen auf das 13. Jh. und die Kreuzzüge zurück. Damals wurden auch zwei Kammern in den Sandsteinfelsen gehauen, die an Golgota erinnern sollten.
Im frühen 17. Jahrhundert baute ein Franziskanermönch eine zweigeschossige Kapelle in den Fels. Es war dann der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV., der die verlassene Ruine nach 1833 zu einer Grabkapelle für den 1346 in der Schlacht von Crécy gefallenen König Johann von Böhmen ausbauen ließ.
Kein anderer als der berühmte preußische Architekt Karl Friedrich Schinkel fertigte die Entwürfe für diese Kapelle. Schinkel gestaltete den Aufbau im Sinne südländischer Romantik mit Rundbogenfenstern, Säulenarkaden und einen an italienische Vorbilder erinnernden Glockengiebel.
Die Klause Kastel-Staadt sollte unbedingt auf eurer Liste der zu besuchenden Sehenswürdigkeiten an der Saar stehen. Das gesamte Kulturplateau ist sehr interessant. Man kann es auf einem 9 km langen Rundweg kennenlernen.
Van Volxem, das besondere Weingut
Unbedingt empfehlen können wir den Besuch des ganz besonderen Weingutes Van Volxem in Wiltingen. Schon der moderne, burgähnliche elegante Bau des Weingutes machen neugierig. Bei einer Weinprobe, sie kostet pro Person 25 Euro, haben wir vom Chef Roman Niewodniczanski persönlich zwei Stunden lang unwahrscheinlich viel über Wein, den Weinanbau bei Van Volxem und vieles mehr gelernt. Faszinierend! Und wer dann auf den Geschmack gekommen ist, kann sich gleich mit leckeren Weinen von der Saar eindecken. Die Preisspanne reicht dabei von gut bezahlbar bis sündhaft teuer. Aber Supermarktweine für 2.99 kauft ihr nach einem Besuch bei Van Volxem eh nie wieder.
Die atemberaubende Saarschleife
Ein absolutes Muss ist der Besuch der Saarschleife bei Orscholz. Versäumt nicht, den Baumwipfelpfad zu besuchen. Der Baumwipfelpfad ist 1250 Meter lang und als krönenden Abschluss hat man von seiner Aussichtsplattform in luftiger Höhe einen grandiosen Ausblick auf die atemberaubende Saarschleife.
Bilder aus dem Saartal
Adressen und Links für das Saartal
Wohnmobilstellplatz Saarburg
Am Saarufer 18, 54439 Saarburg. – Website
Baumwipfelpfad Saarschleife
Cloef-Atrium, 66693 Mettlach. – Website
Weingut Van Volxem
Zum Schlossberg 347, 54459 Wiltingen – Website
Klause Kastel-Staadt
König-Johann-Straße 66, 54441 Kastel-Staadt. – Website
Rheinsberg, einen Besuch wert
Rheinsberg, liegt nur einhundert Kilometer von Berlin entfernt. Die Hauptsehenswürdigkeit, das am Grienericksee gelegene Schloss Rheinsberg, gilt als Musterbeispiel des Friderizianischen Rokokos. Das heutige, sehr grüne Stadtbild Rheinsbergs geht auf den großen Stadtbrand im Jahr 1740 zurück. Nach diesem verheerenden Feuer, das fast alle Häuser der Stadt zerstörte, wurde Rheinsberg in seiner heutigen Form neu geplant. Es ist schön, am frühen Morgen einen Bummel durch die Altstadtstraßen zu machen und die Häuser in ein- oder zweigeschossiger Bauweise anzuschauen. Die vielen typischen eingeschossigen Häuser waren Ackerbürgerhäuser, die Bürgern gehörten, die hauptgewerblich Landwirtschaft betrieben. Zweigeschossige Häuser gehörten eher wohlhabenderen Bürgern.
Etwas Stadtgeschichte und wissenswertes über frühere Persönlichkeiten Rheinsbergs kann man auf dem kleinen Stadtfriedhof erleben. Fast 500 Jahre lang lag der Friedhof Rheinsberg direkt an der Pfarrkirche Sankt Laurentius. Platzmangel in der nach dem Großfeuer viel größer geplanten neuen Stadt und hygienische Gründe bewegten den königlichen Architekten Knobelsdorff dazu, den Gottesacker vor das Granseer Tor zu verlegen.
In Rheinsberg war Friedrich II. am glücklichsten
Wunderschön ist ein ausgedehnter Spaziergang durch den sehenswerten Schlosspark und eine Besichtigung des Schlosses. Hier lebte der junge Friedrich II. In den Jahren von 1736 bis 1740. Friedrich, in Berlin geboren, erlebte in Rheinsberg als junger Mann seine schönsten Jahre. Um zu verstehen warum, brauchen wir noch einige Informationen. Friedrich hatte lange unter seinem tyranischen Vater Friedrich Wilhelm I und dessen strikt autoritärer Erziehung gelitten. Friedrich wollte vor diesem Vater fliehen. Pläne dazu scheiterten jedoch. Der Vater ließ Friedrichs besten Freund Hans Hermann von Katte wegen einem gemeinsam geplanten Fluchtversuch vor Friedrichs Augen hinrichten. Auch der eigene Sohn Friedrich sollte anfangs hingerichtet werden. Viele setzten sich aber für ihn ein und Friedrich kam nach Küstrin in Festungshaft.
Später wurde er mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern verheiratet, die Ehe wurde nie vollzogen. 1736 zog Friedrich mit der Genehmigung seines Vaters mit seiner Frau nach Rheinsberg. Dort widmete er sich entspannt und glücklich dem Studium der Philosophie der Geschichte und der Poesie im Kreise von Gleichgesinnten. In Rheinsberg komponierte Friedrich außerdem seine erste Sinfonie und korrespondierte mit Voltaire. 1740 bestieg Friedrich nach dem Tod seines Vaters den Thron und regierte 46 Jahre lang.
Der Schriftsteller Kurt Tucholsky ist ebenfalls mit Rheinsberg verbunden. Erschien doch im Jahr 1912 Tucholskys erster Roman als Schriftsteller: „Ein Bilderbuch für Verliebte“. Der Roman handelt von einem dreitägigen Ausflug zweier unverheirateter Verliebter in das beschauliche Rheinsberg.
In der Nähe des Anlegers der Rundfahrtschiffe kann man originelle Holzskulpturen wie Nixen, Fische und andere Figuren sehen. Der Künstler, der diese Figuren geschaffen hat, kommt aus Frankreich und heißt Tony Torrilhon. Er hat sich in Rheinsberg verliebt und lebt mittlerweile seit zwanzig Jahren in der Stadt.

Stellplatz:
Wir haben auf einem Wohnmobilstellplatz gestanden, der aber leider zur Zeit geschlossen ist. So können wir euch diesen Platz auch leider nicht vorstellen.
Kulinarischer Tipp:

Das Cafe Ruppiner Feingebäck liegt direkt hinter der Dorfkirche und bietet leckeren Kuchen. In einem hübschen Hofgarten kann man, freundlich betreut von der Betreiberin, gemütlich Platz nehmen. Es gibt übrigens zuckerreduzierte Torten und Kuchen, was wir sensationell und sehr begrüßenswert finden.

Adresse: Ruppiner Feingebäck – Kirchstraße 16, 16831 Rheinsberg
Webtipps
Website von Rheinsberg
Reiseland Brandenburg