Swidnica und die Friedenskirche

Donnerstag, 28. September 2023 – Heute ist der Tag der Abreise aus dem beeindruckenden Krakau. Es geht erst einmal zurück in Richtung Breslau und dann nach Swidnica in Schlesien. Dort wollen wir uns die Friedenskirche ansehen.

Wir frühstücken und machen uns fertig, sodass wir kurz nach zwölf Uhr in Richtung Breslau abfahren und auch gut durchkommen. Bei erträglichem Verkehr sind wir nach vier Stunden in Breslau und stauen uns erst einmal eine halbe Stunde durch die Stadt. Der Campingplatz am Olympiastadion hat nur noch bis zum 30. September auf und so können wir dort noch einmal stehen.

Wir fahren mit der Tram wieder in die Altstadt um nochmals im Schweidnitzer Keller essen zu gehen. Es ist viel los, fast alle Tische draußen sind besetzt und auch im Keller sind die Räume gut besetzt.

Wie immer herrscht eine angenehme trubelige Stimmung auf dem Marktplatz, die wir genießen. Das Essen war wieder sehr gut und wir hatten bei warmen Temperaturen einen schönen Spätsommerabend.

Am Freitag wollen wir weiter nach Schlesien. Ein ganz besonders Bauwerk steht auf unserem Programm.

Wetter: 26 / 13 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:47 Sonnenuntergang: 18:39
Mondphase: 🌔 Zunehmender Dreiviertelmond
Ort: 51.116638, 17.092603

Eine Straße in der schlesischen Stadt Swidnica - Schweidnitz
Eine Straße in der schlesischen Stadt Swidnica

Freitag, 29. September 2023

Swidnica

Fahren kurz nach zwölf Uhr aus Breslau ab. Es geht durch eine scheinbar ständig zugestaute Stadt zu unserem nächsten Ziel. Endlich erreichen wir den Stadtrand und nach einem Stück auf der Straße 4 geht es auf eine schmalere Landstrasse in Richtung Swidnica. Nach einigen Kilometern kommen die ersten Berge im Dunst am Horizont in Sicht. Wir freuen uns, auch mal ganz andere Landschaften Polens kennenzulernen. Bald erreichen wir die Stadt Swidnica und fahren einen kleinen Campingplatz an. Die Übernachtung kostet 54 Zloty. Doch leider schliesst der Platz am 30. September und wir können nicht länger bleiben. Schade bei dem Preis.

Camping 231, Adresse: Dolnośląskie. 58-100 Świdnica. ul. Śląska 37

Deshalb müssen wir etwas aufs Tempo drücken. Wir machen uns rasch fertig für einen Stadtrundgang. Das wichtigste Ziel ist für uns die Friedenskirch, eine riesige Fachwerkkirche. Sie ist die größte Europas und Bestandteil des UNESCO Welterbes.

Swidnica – Die Friedenskirche ist Weltkulturerbe

Wetter: 25 / 13 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:51 Sonnenuntergang: 18:40
Mondphase: 🌕 Vollmond
Ort: 50.832245, 16.489187

Webtipps:

Friedenskirche   

Swidnica, Blick in die Friedenskirche, die größte Fachwerkkirche Europas
Swidnica, Blick in die Friedenskirche, die größte Fachwerkkirche Europas

Samstag, 30. September 2023

Von Swidnica nach Duszniki Zdroj

Wir verlassen Swidnica gegen 13 Uhr und fahren in Richtung Süden, wo es langsam nicht mehr so flach ist und sich Höhenzüge ankündigen. Wir überqueren auf einer schmalen und schlechten Strasse einen Teil des Eulengebirges, das ein Teil der schlesischen Mittelsudeten ist. Die Berge werden höher und die Landschaft verändert sich ziemlich. Das flache Polen liegt hinter uns. (Ich hoffe, die Berge sind richtig beschrieben)

Wir fahren durch eine leicht bergige Landschaft, das Wetter ist wieder sehr schön geworden. Als nächstes stellt sich die Frage nach einem Übernachtungsplatz. Zwei Plätze die wir anfuhren existierten einfach nicht mehr. Mit Mühe und Not fanden wir noch einen Platz in der Nähe. Wieder hat sich gezeigt, dass man mehrere Camping-Apps nutzen muss, um einen Platz zu finden. Wir nutzen Stellplatz Radar, Camper Contact und die Umgebungssuche von Google und nicht so gerne Park4night. Der Grund ist vielfach die Qualität der aufgeführten Freisteh-Plätze. Wir haben das mal für unsere eigene Umgebung gecheckt und würden an den eingetragenen Plätzen als Locals kaum jemals schlafen wollen, weil wir die Gegend kennen. Aber trotz allem haben wir auch bei Park4night schon einige gute, allerdings nur offizielle, Plätze gefunden.

Campingplatz in der schlesischen Stadt Swidnica
Auf dem Campingplatz von Swidnica haben wir einen guten Stellplatz

Der Platz, den wir auf unserer Fahrt durch Niederschlesien finden heißt „Herbergerowka“ (Słoszów 7, 57-340 Słoszów, Polen) liegt in Duszniki-Zdroj. Hier lernen wir mal das einfache Polen kennen. Ein Restaurant, sehr einfach. Eine etwas missmutig dreinschauende und ein Lächeln strikt vermeidende Servicekraft steht hinter dem Tresen. Sie spricht leider keine Fremdsprache. Dann hilft ein freundlicher Mann aus, der eventuell der Chef sein könnte. Er redet auf Polnisch mit mir, was ich natürlich leider nicht verstehe, die Bedeutung aber erahnen kann. Er meint wohl, dass man bei ihm kostenlos übernachten kann und zeigt mir die Duschen und eine Toilette. Beides in, sagen wir mal, sehr einfachem Zustand. Aber trotzdem landschaftlich ein schöner Platz.

Wir bleiben, der Platz liegt in 655 Metern Höhe, es hat sich im Vergleich mit den letzten Tagen ziemlich abgekühlt. Als freundliche Geste gehen wir doch im Restaurant etwas essen. Sylvia bestellt eine gemischte Pizza, ich Piroggi. Wie sich herausstellen wird, sind die Teigtaschen ausschließlich mit Fischfüllung. Mit Getränken kostet das knapp 20 Euro für uns beide. Also deutlich weniger als in den Touristenstädten, wenn man das Essen natürlich auch vom Niveau her nicht miteinander vergleichen konnte.

Blick über einen Teil der schlesischen Stadt Swidnica
Blick über einen Teil der schlesischen Stadt Swidnica

Am Abend wird im Wohnmobil noch etwas am neuesten Video gearbeitet und Tagebuch geschrieben. In den nächsten Tagen wollen wir uns diesen Teil Niederschlesiens ansehen. Die Natur und mehr.

Wetter: 18 / 9 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:52 Sonnenuntergang: 18:37
Mondphase: 🌖 Abnehmender Dreiviertelmond
Ort: 50.405977, 16.609052

Krakau – einfach wunderschön

Montag, 25. September 2023 – Wir starten um 11:30 zur Fahrt nach Krakau. Es ist ziemlich viel los auf den Autobahnen. Das ist nervig ungewohnt für uns. Ca. 270 Kilometer sind heute zu fahren.

Wir kommen nach einem größeren Einkauf bei Lidl in Krakau gegen 18:30 am Stellplatz an. Es ist leider schon dunkel. Ein junger Mann an der Rezeption spricht gut Englisch und zeigt uns alles. Wir bezahlen gleich den ziemlich stolzen Preis von 36 Euro pro Tag.

Sitzbezüge in der Krakauer Straßenbahn
Sitzbezüge in der Krakauer Straßenbahn

Am Platz fährt auch wieder eine Tram direkt in die Altstadt. Linie 18  (10 Stationen bis Teatr Bagatela) Der Strassenbahnfahrer verweist trocken auf den Fahrkartenautomaten. Der spricht aber leider nur polnisch mit uns. Wir wollen ein 48 Stunden Ticket kaufen. Ich fahre aufgrund meines Alters kostenlos. Die 48 Stunden kosten umgerechnet 5 Euro! Eine supernette gut gekleidete Frau half uns sofort. Sie fragte allen ernstes, in welcher Sprache sie gerne helfen könnte. Englisch, Spanisch, Französisch … Sie bediente für uns den Fahrkartenautomaten. Toll. Bezahlen kann man mit der Kreditkarte. Kein Bargeld möglich! So erreichten wir nach 10 Stationen die Altstadt. Perfekt! Man kann Fahrkarten auch an Kiosken oder im Bus kaufen, wohl auch an Automaten an manchen Haltestellen.

Campingplatz Clepardia

Der Platz liegt schattig, teilweise etwas sonnig. Rasen, mit zwei Fahrspuren aus Pflastersteinen. Strom ist vorhanden. Nach viel Regen scheint uns der Platz etwas feucht zu sein. Ver- und Entsorgung sind möglich, aber die Entsorgung der WC-Kassette könnte besser gelöst werden. Etwas unangenehm.

Campingromantik in Krakau
In Krakau auf dem Campingplatz konnten wir zwar Wäsche waschen, aber einen Trockner gibt es dort leider nicht. Also musste eine Alternative her.

Leider einiges an Fluglärm bis in die Nacht. Die Duschen sind in Ordnung, die Benutzung der Waschmaschinen ist kostenlos, man kann sich Waschmittel-Tabs kaufen oder aber das eigene Waschmittel benutzen. Sehr schade, dass es keinen Wäschetrockner gibt. Bei herbstlichem Wetter und nächtlicher Kühle wird die Trocknung der Wäsche zur Herausforderung. Wir müssen alles im Wohnmobil aufhängen. Das sieht lustig aus.

Der Platz ist von 22 Uhr bis 7 Uhr morgens verschlossen. Größtes Plus des Campingplatzes ist, dass direkt vor dem Platz die Tramlinie 18 fährt, die einen in kurzer Zeit in die Altstadt oder ein paar Stationen weiter zum Wawelberg bringt. Der Preis für den Platz liegt bei ca. 36 Euro pro Tag incl. Strom, WLAN und allem anderen.

Wetter: 20 / 14 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:31 Sonnenuntergang: 18:35
Mondphase: 🌔 Zunehmender Dreiviertelmond
Ort: 50.094452, 19.941405

Dienstag, 26. September 2023

Krakau am ersten Tag

Als erstes schauen wir uns die große Tuchhalle, eines der wichtigsten Wahrzeichen Krakaus an. In der im 14. Jahrhundert gebauten Halle wurde Handel getrieben, heute findet man dort viele viele Souvenirläden die zum stöbern einladen. Das Gebäude hat schöne Arkaden und Stuckverzierungen, die einen Blick wert sind. Auf dem Marktplatz sind viele Pferdekutschen unterwegs, die ihr für eine längere oder kürzere Tour in Anspruch nehmen könnt. Die kürzeste Tour, in fünf Minuten einmal um den Marktplatz kostet umgerechnet ca. 40 Euro. Uns war das etwas zu teuer, wobei die KutscherInnen meist einen „Specialpreis“ anbieten, der etwas niedriger ist. Wer mehr ausgeben mag, kann natürlich auch längere Touren buchen. Die Kutschen sehen schön aus, sie sind weiß.

Die Tuchhalle in Krakau Polen
Die Tuchhalle in Krakau Polen

Dann besuchen wir die St. Marien Basilika. Der erste Eindruck ist einfach überwältigend. Dieses Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert ist alleine eine Reise nach Krakau wert. Vorausgesetzt man mag religiöse Bauten. Der zweite Blick beim Rundgang durch die Basilika ist immer noch absolut atemberaubend. 

Die Marien-Basilika in Krakau
Die Marien-Basilika in Krakau

Den Turm der Basilika solltet ihr unbedingt besteigen, der Blick auf den größten Marktplatz Europas ist absolut grandios. Die Karten müsst ihr ebenfalls im Ticketbüro vorher kaufen. Achtung! Die Zahl der Karten ist begrenzt. Ihr dürft normalerweise eine Zeit wählen, zu der ihr auf den Turm wollt. Hier solltet ihr die vierzigste Minute jeder Stunde wählen. So könnt ihr bis zur vollen Stunde oben bleiben und erlebt, wie der Trompeter sein stündliches Signal bläst. Er tut das von mehreren Fenstern aus. Ein schönes Erlebnis des alten Brauches.

Wenn ihr einen schönen Blick auf den Marktplatz genießen wollt, können wir euch die Terrasse des Cafe Szal empfehlen. Der Eingang findet ihr über den Eingang des Museums auf der der Basilika zugewandten Seite des historischen Handelshauses. Neben leckerem Kuchen gibt es dort auch kleine Gerichte, eventuell auch Pizza. Die Kellnerin war sehr freundlich, sprach Englisch und es gibt auch eine Karte in englischer Sprache.

Von der Terrasse des Cafe Szal hat man einen tollen Blick auf den großen Marktplatz in Krakau
Von der Terrasse des Cafe Szal hat man einen tollen Blick auf den großen Marktplatz in Krakau

Am späten Nachmittag bummeln wir noch etwas durch die Straßen Krakaus und schauen an der Barbakane und dem Haupteingangstor vorbei. Der parkähnliche Grünzug, den ihr an der Barbakane seht, zieht sich einmal um die gesamte Altstadt.

Wir benutzen auf unseren Reisen sehr gerne die Reiseführer von MARCO POLO

Auch in Krakau war der Stadtführer von Marco Polo unser treuer Begleiter
Auch in Krakau war der Stadtführer von Marco Polo unser treuer Begleiter

Reiseführer „Krakau“ von MARCO POLO

Wetter: 25 / 14 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:32 Sonnenuntergang: 18:33
Mondphase: 🌔 Zunehmender Dreiviertelmond
Ort: 50.058852, 19.937072

 

Mittwoch, 27. September 2023

Krakau 2. Tag

Wir haben uns für den zweiten Tag in Krakau den Krakauer Schlossberg Wawel und das jüdische Viertel Kazimierz vorgenommen. Den Schlossberg kann man mit der Tram Linie 18 bequem erreichen. Dann läuft man hoch in die große Anlage und entdeckt neben einer wunderbaren Aussicht über die Weichsel die eindrucksvolle Kathedrale und die Königsresidenz. Wer sich besonders viel Zeit nehmen möchte, kann die zahlreichen Museen und Ausstellungen besuchen, die angeboten werden. Mann muss im Ticketbüro angeben, welche man sehen möchte. Jede Ausstellung oder Museum kostet extra.

Die Kathedrale der heilige Wenzel und Stanislaus wurde 1329-1364 erbaut und später um mehrere Kapellen erweitert. Ein sehenswertes Bauwerk, in dem viele Könige und andere wichtige Würdenträger ihre letzte Ruhe gefunden haben. Leider ist das Fotografieren in der Kathedrale nicht gestattet.

Die Königsresidenz ist ebenfalls ein eindrucksvolles Bauwerk, welches sich lohnt anzuschauen.

Unbedingt sehen sollte man auch den feuerspuckenden Drachen am Fuss der Burg direkt an der Weichsel.

Vom Wawel liefen wir durch zum Glück schattige Straßen zum jüdischen Viertel Kazimierz. Kazimierz wurde im Jahr 1335 gegründet und war bis ins Jahr 1800 eine eigenständige Stadt mit überwiegend jüdischer Bevölkerung. Von 58.000 Juden überlebten die Nazizeit nur etwa 3000. Sechs Synagogen sind bis heute erhalten, darunter die im 15. Jahrhundert erbaute Alte Synagoge. Steven Spielberg drehte in diesem Viertel Szenen aus seinem Film „Schindlers Liste“. Heute ist das Viertel mit seinen Gassen, Restaurants ein vielbesuchter Ort. Eine Reisegruppe folgt der nächsten. Wir kehrten im Ariel, dem wohl ältesten jüdischen Restaurant des Viertels ein, um die jüdische Küche zu probieren. Wir hätten uns gerne mehr Zeit für dieses Viertel genommen. Diesmal war es aber aus Zeitgründen nicht möglich.

Wetter: 26 / 12 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:34 Sonnenuntergang: 18:30
Mondphase: 🌔 Zunehmender Dreiviertelmond
Ort: 50.058852, 19.93707

Von der Ostsee zum Balaton #6