Tipps für eine Polenreise mit dem Wohnmobil findet ihr in diesem Artikel. Im September 2021 wollten wir Nord/Nordostpolen besuchen. Die Auswahl der interessanten Orte war sehr groß und wir mussten einige wieder aus unserer Planung streichen. Polen bietet so viel, dass es sehr schwer ist, sich zu entscheiden. Da wir Filmen und Fotografieren, brauchen wir für jeden Ort, den wir uns ansehen möchten circa drei Tage. Und dann muss das Wetter auch passen für gutes Licht und schöne Stimmungen.

Unser Reiseprogramm war für „nur“ vier Wochen sehr sportlich. Wir möchten betonen, das unsere Reise im September stattfand, also außerhalb der Saison. Es war überall sehr leer. Wir wissen nicht, wie es zur Hauptreisezeit aussieht.
Zur Vorbereitung unserer Reise haben wir uns einen Reiseführer von DUMONT bestellt, den wir nur empfehlen können. (Masuren, Danzig und Marienburg von Tomasz Torbus, ISBN 978-3-616-02065-5, 18,90 Euro) Dann waren wir beim Polnischen Fremdenverkehrsamt in Berlin. Eine nette Dame dort nahm sich für eine Beratung viel Zeit und stattete uns mit fünf(!) Kilogramm Broschüren, Karten und vielen anderen Informationen aus. Einfach super! Auch beim ADAC gibt es einiges an Infomaterial für Mitglieder.
Wir haben auf unserer Route einige typische und sehr bekannte Orte ausgelassen. Aber einige, wie die Marienburg, der Oberländische Kanal usw. dürfen auf einer Polenreise auf keinen Fall fehlen.

Sicherheit
Wenn wir anderen Menschen erzählen, dass wir in Polen waren, hören wir des öfteren: „Ihr seid ja mutig“ oder ähnliches. Und dann folgen die üblichen Witze. Man kennt das ja. Wir haben uns in Polen überall sicher und gut gefühlt. Ohne Wenn und Aber. Und wir sind überall freundlichen und hilfsbereiten Menschen begegnet.
Seit vierzig Jahren haben wir für uns einige Grundsätze aufgestellt, die für jedes Land gleich gelten, inclusive Deutschland.
- Wir stehen nur auf Stellplätzen oder Campingplätzen
- Wir stehen immer außerhalb von größeren Städten auf Campingplätzen und fahren mit dem Fahrrad in die Städte
- Beim Einkaufen bleibt immer jemand im Wohnmobil
- Es bleiben nie Wertsachen im Wohnmobil
Einhundertprozentige Sicherheit gibt es leider sowieso nirgendwo.
Straßen in Polen
Die Hauptverkehrsstraßen waren meistens sehr gut. Bei Nebenstraßen oder kleineren Straßen kann man schon einmal unangenehme Überraschungen erleben. Schlaglöcher und kaputte Seitenbegrenzungen. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass man mit dem Wohnmobil nicht ganz so schnell vorwärts kommt, wie das Navi angibt. Ihr solltet für eure Tagesetappen immer etwas mehr Zeit einplanen. In Polen muss übrigens auch am Tage mit Licht gefahren werden, sonst droht ein Bußgeld.
Wir empfehlen unbedingt, die Geschwindigkeiten in Polen genau einzuhalten. Wir nutzen unser Geld lieber für die Reise, als für ein Bußgeld. Geblitzt wurde überall. Vor fest installierten Blitzern muss durch ein blaues Schild gewarnt werden. Gelasert wird dagegen ohne Vorwarnung und häufig. Wir haben die polnischen Autofahrer übrigens als sehr geduldig mit uns deutschen Wohnmobilfahrern erlebt. Die Hupe wird im Gegensatz zu Deutschland nur sehr selten benutzt.
Benzinpreise
Benzin und Diesel waren zum Zeitpunkt unserer Reise nicht sehr viel günstiger als in Deutschland. (September 2021) Diesel heißt in Polen „On oder Olej Napedowy“ aber meistens steht auch „Diesel“ an den Tankstellen dran.
Maut in Polen
Wir haben auf unserer Reise keine Mautpflichtigen Straßen benutzt. Die Hauptverkehrsadern – das sind ausgewählte Streckenabschnitte der Autobahnen A1, A2 und A4 – sind in Polen für alle Fahrzeuge gebührenpflichtig. (Quelle: Autowelt)
Update 08/2023: Die öffentlich finanzierten Strecken der A2 und A4 (A2 Konin–Stryków und A4 Bielany Wrocławskie–Sośnica) sind seit 1.Juli 2023 mautfrei.

Übernachten auf einer Polenreise
In Polen sind reine Wohnmobilstellplätze recht selten, sodass ihr auf Campingplätzen übernachten werdet. Frei Stehen ist in Polen offiziell verboten. Für Campingplätze haben wir zwischen 12 und 22 Euro bezahlt. Meistens beinhaltete der Preis alle Leistungen wie 2 Personen, Duschen, Strom, WLAN, Frischwasser, Grauwasserentsorgung.
Internet
Netz war überall in Polen gut vorhanden. Viele Platzbetreiber bieten WLAN an. Es ist mal schneller und mal langsamer.
Geld tauschen
Am besten tauscht man gleich an der Grenze im nächsten „Kantor“ Bargeld um. Meist sind diese Kantore an den Grenzen bei einer Tankstelle zu finden. Noch bessere Wechselkurse hatten wir in Kantoren, die weiter im Inland lagen. Geld abholen mit der Kreditkarte/EC-Karte ist ziemlich teuer und war nicht so unser Ding. Bezahlen mit der EC-Karte kostet Gebühren, da müsst ihr euch vor der Reise über die genauen Kosten bei eurer Bank informieren. Wir haben auf unserer Reise ausschließlich mit Bargeld bezahlt.
Wichtige Apps für eure Polenreise
Wir haben die Apps Stellplatz Radar, Park4night und Pocket Earth benutzt.
Stellplatz Radar von Promobil bietet eine große Auswahl an Plätzen. Die Preise der Plätze sind aber trotz häufiger Aktualisierungen der App oft nicht auf dem aktuellen Stand. Übernachtungen auf polnischen Campingplätzen kosten so zwischen 12 und 22 Euro.
Mit der App Park4night haben wir auch gute Übernachtungsmöglichkeiten gefunden. Frei Stehen und wild Campen ist in Polen offiziell verboten. In Polen sind reine Stellplätze nicht so verbreitet. Ihr werdet also eher auf Campingplätzen übernachten. Außerdem gibt es noch viele Übernachtungsmöglichkeiten auf Bauernhöfen. Diese sind mit „Agrocamping“ gekennzeichnet.
Infos: https://www.polen.travel/de/freizeit/agrotourismus
Die besten Landkarten bietet die App Pocket Earth. Jedes kleinste Gebäude, jeder Weg und sogar Hausnummern werden dargestellt. Einfach super hilfreich. Wer die Landkarten auch für den Offline-Betrieb auf seinem Smartphone haben möchte, kann sie sich gegen Gebühr herunterladen. Wir sind uns nicht sicher, ob es diese App nur für iPhones gibt. Hier ein Link für Android-Smartphones den ihr mal ausprobieren solltet: https://apkdownload.com.de/apk/481679745/pocket-earth-pro
Restaurants
Wenn ihr die polnische oder masurische Küche kennenlernen möchtet, das solltet ihr auch unbedingt, könnt ihr nach guten Restaurants Ausschau halten. Essen gehen ist in Polen deutlich günstiger als in Deutschland. Wir waren begeistert. Ganz besonders können wir euch in Ermland-Masuren das Restaurant „Mazur Syrenka“ empfehlen. Ihr findet es in Krutyn. Dann das Restaurant „Zum Hund“ in Kadzidlowo. Außerdem hat es uns im Restaurant des Kaschubischen Freilichtmuseums „Wygoda“ in Wdzydze gefallen. Auf der Halbinsel Hel an der Ostseeküste waren wir im Restaurant „Kutter“ in Hela. Hier müsst ihr in den Abendstunden unbedingt einen Tisch reservieren.

Mazur Syrenka: https://mazursyrenka.com/
Restaurant „Zum Hund“ http://www.oberzapodpsem.com.pl/
Restaurant Kutter http://www.kutter.pl/
Kosten unserer Polenreise
Die Kosten unserer Polenreise setzten sie folgendermaßen zusammen.:
- Diesel 454 Euro
- Campingplätze 528 Euro
- Restaurants und Lebensmittel 520 Euro
- Eintrittsgelder 38 Euro
- Gesamt: 1540 Euro
Gas
Der Tausch und die Füllung der normalen Gasflaschen sollte funktionieren. Wir haben es aber nicht ausprobiert. Wir sind mit unseren 2 x 11 kg Gasflaschen ausgekommen, obwohl wir bei herbstlichen Temperaturen viel heizen mussten. Alugas gibt es nicht in Polen.

Drohnen
In Polen empfanden wir das Fliegen mit einer Drohne entspannter. Besorgt euch die App Droneradar und richtet euch nach den Angaben dieser App.
https://drohnen-camp.de/drohnen-gesetze-in-polen/
Polnische Drohnenapp: https://droneradar.eu/
reisetipps-polen Text als PDF