Wanderdünen bei Leba – Auftakt unserer Polenreise

Die Wanderdünen bei Leba sollten das erste Ziel unserer Polenreise sein. Nach unserer Einreise fuhren wir auf relativ leeren Straßen in Richtung Danzig. In Kolberg legten wir einen Stopp ein, bevor es am nächsten Tag weiterging. Für die restlichen 175 km bis Leba brauchten wir rund drei Stunden. In Polen haben wir recht schnell gemerkt, dass man für Etappen meist länger als gedacht braucht. Es ging in Küstennähe über Landstraßen mit viel LKW-Verkehr. Dabei die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten einzuhalten ist wichtig, denn es gibt viele feste Blitzer und temporäre Radarkontrollen auf der Strecke. Wer möchte schon gerne sein Urlaubsgeld in Strafgelder investieren. Übrigens: die polnischen Autofahrer haben wir als sehr gelassen im Umgang mit langsamer fahrenden Touristen erlebt. Sehr angenehm.

Wir erreichten den Badeort Leba am frühen Nachmittag und fuhren direkt zum Campingplatz „Camping 21 Morski“. Es war noch genug frei und wir konnten uns einen schönen und passenden Platz aussuchen. Morski liegt in Strandnähe und bis zum Ort ist es auch nicht weit. Anfang September ist die Saison schon fast zu Ende und viele Läden und Restaurants hatten schon geschlossen. In der Hauptsaison ist in Leba bestimmt jede Menge los.

Was kann man noch machen? Es gibt in Leba ein Bernsteinmuseum, ein grünes Labyrinth, man kann mit auf alt getrimmten Segelschiffen Touren machen und danach Schmuck an einem der zahlreichen Stände kaufen. Für Kinder gibt es im Ort zahlreiche rummelplatzähnliche Attraktionen.

500 Hektar Sand ohne Ende

Der Hauptgrund unseres Besuches in Leba waren die riesigen Wanderdünen. Um sie zu besuchen, wollte ich zum Sonnenaufgang gegen 6:45 dort sein. Morgens hat man ja bekanntlich sehr schönes Fotolicht. Mit dem Fahrrad musste ich etwa 8 Kilometer fahren. Der Weg führte durch einen hübschen Wald in den Slowinzischen Nationalpark. Steigungen waren nicht zu bewältigen. Pünktlich erreichte ich einen kleinen Fahrradparkplatz an den Wanderdünen. Um diese Zeit sind die Kassen noch nicht geöffnet, an denen man sonst Eintritt und eine Parkgebühr für die Räder entrichten muss. Wer weder Laufen noch mit dem Fahrrad zu den Dünen fahren möchte, kann sich auch von Elektrofahrzeugen dorthin bringen lassen.

 

Angekommen machte ich mich gleich auf den Weg hinauf in die Dünen. Durch den sehr feinen Sand kommt man aber nur mühsam voran. Ich war ganz schön ausser Puste. Aber der Blick auf die Dünenlandschaft war wunderschön und eine Belohnung für die Mühe. Sand soweit das Auge reicht. Und auch der Blick auf den riesigen Strandsee Jezioro Łebsko ist imposant. Der Lebasee ist mit einer Fläche von rund 72 Quadratkilometern das drittgrößte polnische Binnengewässer. Leider sind überall viele Fußspuren im Sand zu sehen, da sich kaum jemand an das Wegegebot des Schutzgebietes hält. Schade. Die Dünen wandern übrigens 10 bis 12 Meter im Jahr.

Der Slovinzische Nationalpark

Der 1967 gegründete Słowiński Park Narodowy (Slowinzischer Nationalpark) ist eines von zwei Großschutzgebieten der im Norden Polens gelegenen Woiwodschaft Pomorskie (Pommern). Mit einer Gesamtfläche von 327 Quadratkilometern ist er der drittgrößte polnische Nationalpark.

Die eindrucksvolle und wertvolle Küstenlandschaft mit den größten Wanderdünen Mitteleuropas ist seit 1977 UNESCO-Biosphärenreservat. Aufgrund seiner Bedeutung als Feuchtbiotop und Vogelreservat ist der Nationalpark zudem auf die Liste der Ramsar-Konvention gesetzt sowie als Natura 2000-Schutzgebiet ausgewiesen. Die beiden größten Seen des Parks, der Jezioro Łebsko (Lebasee), sowie der Jezioro Gardno (Garder See) sind direkt mit dem Meer verbunden. Die Seen sind ein Paradies für Brutvögel und Brackwasserpflanzen.

Links:

Slovinzischer Nationalpark https://slowinskipn.pl/en/

Polens Nationalparks https://www.polen.travel/de/sehenswertes/nationalparks