Museumspark Rüdersdorf

Der Museumspark Rüdersdorf bei Berlin ist ein sehr sehenswertes Industriedenkmal. Seit 800 Jahren wird in Rüdersdorf Kalkstein abgebaut. Es ist einer der größten Kalksteintagebauten Mitteleuropas. Die Kalksteinvorkommen in Rüdersdorf sind fossile Rückstände eines Meeres aus der Trias Erdphase vor 200 Millionen Jahren. Das Gebiet um Rüdersdorf gilt als einziges Muschelkalkvorkommen der Trias-Zeit an der Erdoberfläche zwischen Mitteldeutschland und Schlesien.

Kalkstein ist ein perfekter Stoff um Branntkalk und Zement herzustellen. Der Abbau in Rüdersdorf wird noch mindestens bis zirka 2062 weitergehen. In einem nahen hochmodernen Zementwerk wird alles verarbeitet. Dabei sind Anlagen in Betrieb, die eine wettbewerbsfähige Zementherstellung ermöglichen und ausserdem hohe Energieffizienz und einen umweltverträglichen Produktionsprozess vereinen. Rüdersdorf zählte einmal zu den schmutzigsten Orten der Republik. Heute zählt das Zementwerk zu den saubersten Anlagen seiner Art weltweit.

Museumspark Rüdersdorf
Kammerofen aus dem 18. Jahrhundert

Den Museumspark Rüdersdorf erkunden

Im Museumspark Rüdersdorf, einem großen Freilichtmuseum, kann man auf einer Fläche von 17 Hektar einmalige Einblicke in Industriegeschichte erleben. In diesem Museum ist die Gewinnung und Verarbeitung von Kalkstein dokumentiert. Neben Kammeröfen aus dem 17. Jahrhundert sind auch zwei Rumfordöfen aus dem Jahr 1804 erhalten. Revolutionär war bei diesen Öfen, dass die Brennkammer vom eigentlichen Ofenschacht getrennt war. Dies ermöglichte die Herstellung von gebranntem Kalk hoher Güte.

Die Arbeitsbedingungen an diesem Öfen waren hart. Gearbeitet wurde in 12-Stunden-Schichten unter schwersten Bedingungen. Der Einfachheit halber lebten die Arbeiter gleich neben den Öfen. Wie man dort lebte, kann man heute noch im Bohlenbinderhaus sehr anschaulich sehen. Es wurde 1817 erbaut.

Da der Bedarf an Baumaterial in Berlin riesig war, genügten diese Öfen bald nicht mehr. Die riesige Schachtofenanlage wurde von 1874 bis 1967 für die Brantkalkherstellung genutzt. Diese Anlage ist einzigartig und zeigt den Übergang von jahrtausendealtem Handwerk zur industriellen Produktion in großen Anlagen. Insgesamt wurden bis 1877 18 neue Rumfordöfen gebaut. Die riesige Ofenhalle ist ein beeindruckendes Baudenkmal, das fast schon wie ein Kirchenbau wirkt und deshalb auch „Kathedrale des Kalks“ genannt wird.

Wir können euch dieses Industriedenkmal für einen Besuch sehr empfehlen.

Neben den interessanten Ofenanlagen kann man sich einzelne Maschinen und Geräte ansehen. Oder diese Seilbahnumlenkstation. Sie wurde 1953 für den Tagebau gebaut. Sie transportierte 30 Jahre lang Loren vom östlichen Teil des Tagebaus zu einem Zementwerk. Eine gerade Seilbahn hätte ein Wohngebiet gekreuzt, deshalb wurde diese Umlenkstation gebaut. Eine technische Herausforderung, denn die Konstruktion musste die enormen Lasten der Drahtseile und der befüllten Loren aushalten.

Museumspark Rüdersdorf Wohnmobilstellplatz

Kostenloser Stellplatz in nächster Nähe

Recht praktisch ist, das ihr mit euren Wohnmobilen kostenlos direkt in der Nähe des Museumsparkes übernachten könnt. Der Wohnmobilparkplatz verfügt auch über eine Ver- und Entsorgung und ist kostenlos. Für 24 Stunden könnt ihr dort stehen. Genug Zeit also, um den Museumspark zu besuchen. Wegen der Nähe zum Tagebau ist mit Arbeitsgeräuschen von dort zu rechnen.

Adresse:

Museumspark Rüdersdorf. –  Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin

7 €   Erwachsene; 3 €   Kinder 6 bis 16 Jahre;  Freier Eintritt für Kinder bis 5 Jahren

6 € Schüler, Studenten, Auszubildene  und Senioren

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