Müritz Nationalpark – 2

Der Müritz Nationalpark lässt uns nicht los. Ihr kennt das sicher, viele von euch haben bestimmt auch so Reiseziele, die ihr unbedingt in jedem Jahr anfahren müsst. Dazu gehört bei uns auf jeden Fall der Müritz Nationalpark und die Stadt Waren. Seit zwanzig Jahren besuchen wir immer wieder Deutschlands (terrestrisch) größten Nationalpark, der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. Und wenn wir im Nationalpark unterwegs sind, sind wir immer wieder den Menschen dankbar, die die diese Natur nach der Wende in den neuen Bundesländern unter Schutz gestellt haben.

Gestanden haben wir wieder auf der „Ziegenwiese“in Schwarzenhof, die wie nicht anders zu erwarten, gut besucht war. Wir bekamen an diesem Tag noch den letzten Platz.

Müritz Nationalpark Radtour im Nationalpark
Müritz Nationalpark – Radtour im Nationalpark

Wir haben die Tage dort entspannt angegangen, unsere Radtouren gemacht und die Natur in uns aufgenommen. Geräusche, Gerüche, die Tier- und Insektenwelt, alles das ist uns so wichtig. Versorgen haben wir uns dort selbst. Mit einer Ausnahme, wir kehren in Schwarzenhof immer in Üdi`s Imbiss ein und futtern eine Bockwurst mit Kartoffelsalat, dazu gibt es ein alkoholfreies leckeres Lübzer. Rüdiger, so heißt der nette Betreiber des Imbiss, bäckt auch leckeren Kuchen, den ihr vielleicht probieren könnt, wenn ihr mal nach Schwarzenhof kommt. (Darüber hinaus gibt es in der Nähe noch ein Restaurant im Hotel „Kranichrast“, das haben wir aber noch nie ausprobiert.)

Müritz Nationalpark Wohnmobilstellplatz in Federow
Wohnmobilstellplatz in Federow

Neuer Stellplatz am Müritz Nationalpark

In Federow ist inzwischen der Wohnmobilstellplatz fertiggestellt. Er bietet Platz für 15 Wohnmobile, kostet pro Tag 15 Euro und bietet gegen Bezahlung Frischwasser und Strom. Grauwasserentsorgung und Kassettenentsorgung sind kostenlos. (Spülen der Kassette kostet 0,20 Cent) Der Platz in Federow ist als Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark gut geeignet. In der Nachbarschaft gibt es gleich das Infozentrum für den Nationalpark mit Shop für Bücher, Erinnerungsartikel und anderes mehr. Gegenüber liegt die Gaststätte „Bunte Kuh“. Dann gibt es in der Nähe noch das Hotel und Restaurant Gutshaus Federow.

Auf keinen Fall versäumen solltet ihr die Besteigung des Aussichtsturmes auf dem Käflingsberg.

Müritz Nationalpark Blick vom Aussichtsturm auf dem Käflingsberg
Müritz Nationalpark Blick vom Aussichtsturm auf dem Käflingsberg

Von dort oben aus habt ihr einen beeindruckenden Blick über den Nationalpark mit seinen Wäldern und Seen. Der Besuch des Turmes ist kostenlos. Ihr müsst bis zum kleiner Ort Speck fahren und dann noch ein kleines Stück weiter. Ist alles ausgeschildert. In Speck könnt ihr dann gleich auch einen kurzen Abstecher zur mehr als achthundert Jahre alten Sommerlinde machen.

Müritz Nationalpark - Am Priesterbäckersee
Müritz Nationalpark – Am Priesterbäckersee

Müritz Nationalpark Schmetterling

Müritz Nationalpark - Landschaft mit See bei Speck
Müritz Nationalpark – Landschaft bei Speck

Nationalpark Bayerischer Wald – 50 Jahre

Im Nationalpark Bayerischer Wald kann man einzigartig in Europa hautnah die Entstehung eines wilden Waldes miterleben. Seit Mitte der neunziger Jahre brachten Borkenkäfer weite Teile des Fichtenwaldes in den Hochlagen des Nationalparks zum Absterben. Je nach Sichtweise kann man dies als Katastrophe oder aber als Chance für den Wald wahrnehmen. Im Jahr 2020 wird der erste Nationalpark Deutschlands 50 Jahre alt. Das Motto „Natur Natur sein lassen“ prägt das Handeln des Menschen im Nationalpark. Wir zeigen euch, wo im Nationalpark es am schönsten ist und was es sonst noch so zu sehen gibt.

Eines meiner Lieblingszitate über den Wald stammt von einem berühmten Schriftsteller. „In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte“. Dieses Zitat von Franz Kafka trifft es sehr gut. Wer sich mit allen Sinnen auf diesen Lebensraum einlässt, kann ihn in seiner ganzen Vielfalt und Faszination von Farben und Formen und Gerüchen erleben. Und genau dazu gibt es in Deutschlands erstem Nationalpark Bayerischer Wald reichlich Gelegenheit.

Wunderbar anzusehen sind die tausenden Fichten, die im gesamten Nationalpark Bayerischer Wald neu wachsen
Wunderbar anzusehen sind die tausenden Fichten, die im gesamten Nationalpark neu wachsen

Natur Natur sein lassen im Nationalpark Bayerischer Wald

Der Wald ist nicht nur eine Summe von Bäumen oder ein Mittel zur Holzproduktion. Er ist ein faszinierendes Ökosystem mit einer Vielzahl von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen. Im Nationalpark sollen sich alle Lebewesen frei entwickeln können. In der Natur ist das Wirken verschiedener Kräfte ein natürlicher Vorgang und so begann, ausgelöst durch den Borkenkäfer ein eindrucksvoller Walderneuerungsprozess.

Totholz bedeutet Leben! Das eigentliche Leben beginnt, wenn ein Baum stirbt. Das klingt zwar paradox, erweist sich aber im Ökosystem Wald als wahr. Zahllose Insekten, Pilze und Flechten hängen in ihrem Lebenszyklus ganz oder teilweise von abgesorbenem Holz ab. Totholz ist eines der ökologisch wichtigsten Strukturelemente unserer Wälder.

Wo es am schönsten ist

Für uns sind die Schachten und Filze des Nationalparks Bayerischer Wald die schönsten Ecken. Schachten sind ehemalige Viehweiden, die „Almen“ des Bayerischen Waldes. Die Region der Schachten ist nur nach einem langen und beschwerlichen Aufstieg zu erreichen. Deshalb trifft man dort oben viel weniger Wanderer, was den Reiz der zauberhaften Landschaft nur noch erhöht. Die schönsten Stunden im Nationalpark Bayerischer Wald haben wir dort verbracht. Zum Beispiel auf dem Lindbergschachten, dem Albrechtschachten oder dem Verlorenen Schachten.

Ausgangsort für unseren Besuch im Nationalpark Bayerischer Wald ist der Ort Neuschönau
Ausgangsort für unseren Besuch im Nationalpark Bayerischer Wald ist der Ort Neuschönau

Vom Lusen zum Tummelplatz

Einen der vielen besonders schönen und wilden Waldabschnitte des Nationalparkes Bayerischer Wald kann man zwischen dem Lusen und dem Tummelplatz sehen. Dort wird schon heute besonders deutlich, wie prächtig sich der Wald in den kommenden Jahrzehnten im Nationalpark entwickeln wird. Dabei wird sich die Waldstruktur immer wieder verändern, denn mit der zunehmenden Größe der Fichten verändert sich die Lichtsituation für andere Bäume und Pflanzen. Wachsen und vergehen, ein natürlicher Kreislauf in der Natur.

Wandertipp am Lusen

Hier zwei möchten wir euch zwei Wandermöglichkeiten vorstellen: Einmal über den Winterweg hinauf zum Lusen, wobei man kurz unterhalb des Gipfels nach rechts abzweigt und dem Weg „Grünes Dreieck“ folgt. Ein anderer schöner Weg (Insgesamt ca. 12 Kilometer Wanderstrecke bei einem mittleren Schwierigkeitsgrad) führt vom Parkplatz Sagwassersäge aus am Sagwasser entlang mäßig ansteigend über die Sagwasserklause hinauf zum Weg „Grünes Dreieck“. Auf diesem geht es dann in Richtung Tummelplatz durch einen grandiosen dichten jungen Wald, der wunderschön anzusehen ist. Der Wanderweg ist teilweise so schmal, dass man hintereinander laufen muss. Die zahllosen jungen Fichten des Bergwaldes haben in den Jahren eine stattliche Größe erreicht. Es gelang uns nicht, Stellen wiederzufinden, die wir im Jahr 2005 gefilmt haben, um aktuelle Vergleichsaufnahmen zu machen.

Der Tummelplatz ist eine alte Hochweide

Der Weg durch den neuen wilden Wald bis hin zum Tummelplatz ist ein einziger Genuss. Der Tummelplatz ist übrigens eine alte Hochweide. Die große Holzhütte dort ist nicht bewirtschaftet. Ganz in der Nähe liegt übrigens der Aussichtspunkt Großalmeyerschloß. Nach einer Brotzeit kann man sich wieder auf den Heimweg machen. Dazu geht man auf dem Weg „Grünes Dreieck“ einige hundert Meter zurück, bis zum Weg „Arnika“. Diesem Weg bergab folgen und nach cirka drei Kilometern erreicht man am Parkplatz Sagwassersäge wieder den Ausgangspunkt der Wanderung.