Womotraum – Chris und Sylvia

Freitag, 15. September 2023

Frankfurt/Oder – eine Unterbrechung

Fahren um 12 Uhr von Stettin ab. Wir treffen bei gutem Wetter auf eine gute Autobahn und kommen flott voran.  Es geht in Richtung Frankfurt/Oder.

Dann müssen wir anhalten, denn wir haben einen Steinschlag an der Frontscheibe des Wohnmobils bemerkt. Und der fängt auch leider schon etwas an zu reißen. Dann haben wir rumtelefoniert und einen Termin bei Carglass in Frankfurt/Oder bekommen. Am Montag den 18. 09. 2023. Der Riss kann wohl zum Glück repariert werden. Das bedeutet einen Umweg für uns, doch zum Glück keinen so großen. Leider konnten wir in Polen nämlich keine Reparaturmöglichkeit ausfindig machen.

Und wie sich herausstellen wird, ist der Besuch der Stadt Frankfurt/Oder auf ganzer Linie interessant und schön. Und das hätten wir auf keinen Fall erwartet.

Stellplatz in Frankfurt/Oder

In Frankfurt/Oder organisieren wir uns telefonisch einen Platz in der kleinen Marina Winterhafen, sie liegt an einem Altarm der Oder. Wir zahlen dort für drei Übernachtungen 54 Euro. Die Fakten: Platz für sechs Wohnmobile, kein Schatten. Ver- und Entsorgung, Duschen, Toiletten, Strom extra. Ermässigung ab zwei Nächten. Genug Platz pro Wohnmobil. Das Gelände ist umzäunt und ein Tor ist abgeschlossen. Sicherheit! Man bekommt einen Schlüssel.

Alles ist hübsch angelegt. Es gibt die Möglichkeit, zwei Caravans zu mieten, Getränkeverkauf, kleines Holzhaus zu mieten. Kein Schatten. Zeltmöglichkeit für Radwanderer. Caravan ok. 15:30 bis 18 Uhr Anreisezeit, sonst soll man anrufen. Der Besitzer ist sehr freundlich. Kurzer Weg in die Innenstadt oder nach Slubice. WLAN ist vorhanden. Saison ist von Anfang April bis Ende Oktober. Eine Reservierung ist nicht nur empfehlenswert sondern dringend anzuraten. Tiere sind erlaubt, Grillen ist erlaubt. Duschen ist inclusive.

Der Stellplatz ist übrigens immer abgeschlossen, ihr bekommt gegen einen Pfand einen Schlüssel für die Dauer eures Aufenthaltes.

Adresse: Marina Winterhafen – Hafenstraße 2, 15234 Frankfurt (Oder),   

Telefon: 01522 2586094

Wir haben am Abend noch unseren Grill angeworfen. Nach Sonnenuntergang wurde es aber doch ziemlich schnell kühl, sodass wir dann lieber drinnen gegessen haben. Dazu gab es noch eine Folge einer unserer Lieblingsserien „Rote Rosen“ dazu.

Der Grill: Dripex BBQ Campinggrill  für Holzkohle aus Edelstahl (65 x 25 x 14 cm) Diesen oder ähnliche Grills gibt es bei AMAZON.

Wetter: 23 / 9 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:36 Sonnenuntergang: 19:20
Mondphase: 🌑 Neumond
Ort: 52.35437, 14.549926

 

Samstag, 16. September 2023

Erster Tag in Frankfurt/Oder

Der nicht ganz freiwillige Aufenthalt in Frankfurt/Oder lädt uns natürlich zur kleinen Stadterkundung ein. Nach der Google-Umkreissuche gibt es einiges zu entdecken in der Umgebung unseres Platzes. Wir machen uns gegen Mittag auf den Weg in die Stadt.

Kommen als erstes zur Brücke nach Slubice. Dort finden wir verschiedene Motive. Ein alter Kran, ein vorübergehend dort stehendes Mahnmal „Sorry“. Dann geht es weiter zum Rathaus und dem Comic Brunnen. Der St. Marienkirche mit wunderschönen mittelalterlichen Fenstern, dem Konzerthaus und anderem.

Wir hätten nicht gedacht, dass Frankfurt/Oder so viel Sehenswertes zu bieten hat. Die DDR-Zeit ist noch in vielen Bauwerken präsent und wir finden das interessant. So zum Beispiel in der Großen Scharrnstrasse, einer spätsozialistischen Fußgängerzone die in den Jahren 1986 bis 1988 entstanden ist. Interessant sind dort zum Beispiel die Fassaden und ein künstlerisches Sitzmöbel am Eingang der Strasse.

Wetter: 25 / 12 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:38 Sonnenuntergang: 19:18
Mondphase: 🌒 Zunehmender Sichelmond
Ort: 52.354492, 14.550112

 

Sonntag, 17. September 2023

Sehenswertes in der Stadt – Eine Auswahl

Hier findet ihr einige der Sehenswürdigkeiten, die wir uns in Frankfurt/O angesehen haben.

Rathaus

In dem historischen Rathaus im gotischen Stil befindet sich das Brandenburgische Landesmuseum für modere Kunst. 

Universität Viadrina

An der Europa-Universität Viadrina lebt der europäische Geist. Nicht umsonst wählten die Studierenden den Campus der Viadrina zum beliebtesten in Deutschland. Der Wohnraum in Frankfurt soll bezahlbar sein, die Wege sind kurz und auch meist nicht verstopft. Eine Stadt zum Wohlfühlen. Auch mit schöner Umgebung.

Hauptpostamt

Im heutigen Hauptpostamt residierte um 1900 die Kaiserliche Oberpostdirektion. Das Gebäudeensemble ist denkmalgeschützt.

Friedenskirche

Die Friedenskirche ist die älteste Kirche von Frankfurt/Oder. Leider war sie immer geschlossen als wir in Frankfurt/O waren.

Franziskanerkirche / Konzerthalle

Die ehemalige Franziskanerkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist heute als Konzerthalle Carl Philipp Emanuel Bach die Spielstädte des Brandenburgischen Staatsorchesters und der Singakademie. Wir hatten das Glück, an einem wunderschönen Tag der offenen Tür teilhaben zu können. Unsere Aufnahmen davon können wir aus rechtlichen Gründen leider nicht zeigen. An der Südseite des Gebäudes befinden sich zwei große Bronzetore, die mit vielen Motiven versehen sind. Das eine nennt sich „Heiteres Tor“ und das andere „Ernstes Tor“.

Comic Brunnen

Am Brunnenplatz begegnen wir einem sehr originellen Brunnen. Der Comic-Brunnen (eigentlich Der Osten leuchtet,) wurde im Jahr 2000 von Michael Fischer-Art aus Edelstahl und bemalten Figuren aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) geschaffen. Die mit 5,20 Metern überragende Figur im oberen Wasserbecken trägt als stilisierte Augen rechts und links jeweils eine integrierte, nachts beleuchtete Analoguhr. Die Beckentiefe beträgt 50 cm, die Wassertiefe 25 cm.Auf dem Markt steht der Sieben-Raben-Brunnen, geschaffen von Horst Engelhardt. Das Motiv leitet sich vom Namen des benachbarten Gebäudes ab, das im Volksmund Sieben Raben genannt wird. 

Die Große Scharrnstraße

Im Mittelalter war die Große Scharrnstrasse eine wichtige Geschäftsstraße, heute ist sie ein sehenswertes Zeugnis spätmoderner DDR-Architektur und vielfältiger Kunstwerke im öffentlichen Raum. Die Fertigstellung der Strasse erfolgte pünktlich zu den 22. Arbeiterfestspielen, die im Juni 1988 in Frankfurt stattfanden. Die Bezirksstadt wollte sich als guter und attraktiver Gastgeber präsentieren. Ein echter Anziehungspunkt blieb die Straße nur kurz. Nach der Wende verließen viele Einwohner Frankfurt und in der Großen Scharrnstraße schlossen viele Geschäfte. Vom ehemaligen Glanz zeugen die vielen Kunstwerke in der Fußgängerpassage. Auch die Hausfassaden sind sehenswert. In der Großen Scharrnstraße sind so viele Kunstwerke zu finden, wie an keinem anderen Ort der Oderstadt. 

Eines der ältesten Häuser

Das Gebäude der Löwen-Apotheke und die beiden angrenzenden Häuser in der Forststraße sind die einzig erhaltenen Gebäude der früheren Frankfurter Altstadt. Das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Hauses Große Oderstraße 42 lässt mit seiner klassizistischen Putz- und Stuckverkleidung kaum vermuten, dass es sich um das älteste und wertvollste unter den heute noch vorhandenen Bürgerhäusern der Stadt Frankfurt(Oder) handelt.

St. Marienkirche

Die St.-Marien-Kirche ist die ehemalige Hauptpfarrkirche der Stadt und wurde in mehr als 250 Jahren mittelalterlicher Bautätigkeit errichtet. Das Kirchengebäude gehört zu den größten Gebäuden der norddeutschen Backsteingotik. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg in großen Teilen zerstört, konnte in der Folgezeit in ihren Grundzügen rekonstruiert werden. Heute ist die St.-Marien-Kirche ein soziokulturelles Zentrum und Wahrzeichen der Stadt. Eine wertvolle Besonderheit sind die drei großen Bleiglasfenster, die zwischen 1360 und 1370 entstanden. Die im Stil der Gotik gefertigten Fenster bestehen aus insgesamt 117 Bildern. In einer Art Bilderbibel stellen die Fenster die Schöpfungsgeschichte der Welt, das Leben von Adam und Eva, den Bau der Arche Noah, das Leben Christi und die Antichristlegende dar

Unsere benutzten Quellen:

Wikipedia

Grenzenlos unterwegs – Stadtmagazin Frankfurt/Oder  2023

https://berlinstaiga.de/themen/kultur-architektur/grosse-scharrnstrasse-frankfurt-oder/

https://kunst-im-vorbeigehen.de/index.php/kunstwerke

https://www.moz.de/lokales/frankfurt-oder/streifzug-durch-die-zeit-die-loewen-apotheke-ein-schmuckstueck-einst-und-jetzt-49116012.html

https://www.loewenapotheke-ffo.de/ueber-uns/geschichte

Wetter: 27 / 13 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:39 Sonnenuntergang: 19:15
Mondphase: 🌒 Zunehmender Sichelmond
Ort: 52.349098, 14.552591

Von der Ostsee zum Balaton #3

14. September 2023

Wolin und das Wikingerdorf

Wir lassen die Ostsee hinter uns und machen uns gegen Mittag auf den Weg nach Wolin, wo wir ein Wikingerdorf besuchen möchten. Wolin ist übrigens die größte polnische Insel. Die Straße nach Wolin ist leider auf 36 Kilometern Länge eine einzige Baustelle, die nur mit viel Geduld zu meistern ist. 60er, 40er Strecken wechseln sich ab. Und da wir als Ausländer besonders auf die Einhaltung der Geschwindigkeiten achten, sind wir sicherlich eine arge Belastung für die polnischen Autofahrer.

Endlich erreichen wir Wolin und tanken bei Orlen erst einmal auf. Diesel kostet 6,18 Zloty, also nicht gerade ein Schnäppchen. Wir hatten gehört, dass Diesel in Polen billiger als in Deutschland sein soll. Begegnet sind wir diesen günstigen Preisen allerdings bisher noch nicht.

Bei dieser Gelegenheit tauschen wir gleich nochmal Geld um, diesmal in Wolin zum akzeptablen Kurs von 4,46.

Dann geht es zum Wikingerdorf, der Eintritt kostet 20 Zloty pro Person, 17 Zloty ermäßigt für zum Beispiel uns Rentner. Ein sehr schönes Wikingerdorf sehen wir, das mit einem Palisadenzaun befestigt ist. Man tritt durch ein großes Tor ein. 27 originalgetreu nachgebaute Häuser sollen es sein, alle ausgestattet mit interessanten und vielfach sehr authentischen Alltagsgegenständen aus dem Mittelalter. Webstühle, Essgeschirr, handwerkliches Zubehör. Man kann sich gut vorstellen, wie die Menschen im Mittelalter in solchen Häusern gelebt haben. MitarbeiterInnen des Museums sind in Kostümen vor Ort und erklären, wie damals so gelebt wurde. Wir können uns das auch durchaus vorstellen, mal in so einem Haus zu wohnen, allerdings sicher nicht für lange oder bei winterlichen Verhältnissen. Die Menschen von früher haben zumindest dafür unsere Bewunderung.

Besonders schön ist in diesem Wikingerdorf, dass man alles anfassen und benutzen darf. Auch die Möbel und anderes. Und auch die schweren Kriegerhelme. Es muss ein unsäglich hartes Leben damals gewesen sein.

Darüber hinaus sind an einer kleinen Hafenanlage auch Wikingerschiffe zu sehen. Sehr eindrucksvoll. Wir haben aber leider ausführlichere deutschsprachige Informationen vermisst, zum Beispiel in einem Faltblatt oder einer Broschüre. An den Häusern sind zwar Infotafeln über die Baustile der Häuser auch in deutscher Sprache angebracht, wir hätten aber sehr gerne mehr erfahren. Aber vielleicht gibt es ja Führungen in deutscher Sprache

Alles in allem war der Besuch des Wikingerdorfes aber ein sehr empfehlenswertes Ziel auf unserer Reise. 

Wolin Wikingermuseum: https://jomsborg-vineta.com/de/

Weiter Richtung Stettin

Wir fahren weiter. Gegen Abend kommen wir in Stettin an und übernachten nochmal in der Marina, die wir vor zwei Jahren kennengelernt haben. Da noch Hauptsaison ist, zahlen wir 180 Zloty!! Das sind umgerechnet stolze 40 Euro! Man steht zwar ganz angenehm auf Wiese und mit viel Baumbestand, doch insbesondere die sanitären Anlagen gefallen uns diesmal nicht. Die Duschen sind gelinde gesagt ranzig. Auf jeden Fall für diesen Preis. Da hätten wir eindeutig mehr erwartet.

Der Vorteil der Marina ist die Nähe zur Stettiner Innenstadt. Die zirka fünf Kilometer bis ins Zentrum kann man entweder per Fahrrad zurücklegen oder mit den Öffentlichen. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Platz. Wir haben ja Stettin bereits besucht und machen nur einen Übernachtungsstopp.  Zu unserem Stettin-Bericht

Der Platz: 

Wetter: 20 / 12 °C
☀️ Sonnenaufgang: 06:33 Sonnenuntergang: 19:23
Mondphase: 🌘 Abnehmender Sichelmond
Ort: 53.396048, 14.633042-

Von der Ostsee zum Balaton #2