Die norwegische Atlantikstraße, auch bekannt als Atlanterhavsveien, ist eine der beeindruckendsten Küstenstraßen der Welt. Sie erstreckt sich über etwa 8,3 Kilometer Länge entlang der Westküste Norwegens und verbindet die Orte Vevang auf dem Festland mit Kårvåg auf der Insel Averøy. Die Strecke führt über acht Brücken, die eine Reihe kleiner Inseln und Schären überspannen, und bietet atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik.
Geschichte der norwegischen Atlantikstraße
Ursprünglich war geplant, eine Eisenbahnverbindung über die Inselkette zu bauen, doch dieses Vorhaben wurde 1935 aufgegeben. In den 1970er Jahren wurde die Idee einer Straßenverbindung wieder aufgegriffen, und der Bau begann am 1. August 1983. Die Bauarbeiten dauerten sechs Jahre und wurden von zwölf Orkanen unterbrochen, was die Herausforderungen dieses Projekts verdeutlicht. Am 7. Juli 1989 wurde die Atlantikstraße offiziell eröffnet. Um die Baukosten von 122 Millionen norwegischen Kronen zu decken, wurde in den ersten zehn Jahren eine Maut erhoben. Heute ist die Straße gebührenfrei befahrbar.

Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke
Die TOP-Sehenswürdigkeit ist natürlich die wilde norwegische Natur! Zahlreiche Aussichtspunkte an der Strecke locken zum Anhalten und Schauen.
Die ganze Geschichte siehst du in unserem Video
Ein herausragendes Bauwerk der Atlantikstraße ist die Storseisund-Brücke. Mit einer Länge von 260 Metern und einer Höhe von 23 Metern beeindruckt sie durch ihre geschwungene Form, die den Eindruck erweckt, als führe sie direkt in den Himmel. Diese Brücke ist ein beliebtes Fotomotiv und wurde bereits in verschiedenen Werbespots und Filmen, darunter “James Bond: Keine Zeit zu sterben”, als Kulisse genutzt.
Auf der Insel Eldhusøya befindet sich der “Svevestien”, ein 550 Meter langer, erhöhter Rundweg, der Besuchern ermöglicht, die umliegende Landschaft und das Meer aus nächster Nähe zu erleben. Der Weg ist barrierefrei gestaltet und bietet bei jedem Wetter spektakuläre Ausblicke. Ein Café und sanitäre Einrichtungen stehen ebenfalls zur Verfügung.
Für Angler bieten die speziell gestalteten Angelbrücken, wie die an der Myrbærholm-Brücke, hervorragende Möglichkeiten, die fischreichen Gewässer zu nutzen. Diese Plätze sind auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich.
Weniger bekannte Abschnitte der norwegischen Atlantikstraße
Abseits der Hauptstrecke gibt es zahlreiche weniger bekannte, aber ebenso sehenswerte Orte. Das Fischerdorf Bud, südlich der Atlantikstraße gelegen, besticht durch seinen maritimen Charme und bietet Einblicke in die lokale Fischereikultur. Hier können Besucher frischen Fisch genießen und mehr über die Geschichte des Ortes erfahren.
Ein weiteres Highlight ist die Insel Håholmen, die nur per Boot erreichbar ist. Dieses historische Fischerdorf aus dem 18. Jahrhundert wurde liebevoll restauriert und beherbergt heute ein Hotel sowie ein Museum, das die Geschichte der Seefahrt und des Fischfangs in der Region dokumentiert.
Tourismus und Besucheraufkommen
Seit der Eröffnung hat die Atlantikstraße an Popularität gewonnen und zieht jährlich zahlreiche Touristen an. Besonders in den Sommermonaten kann es zu erhöhtem Besucheraufkommen kommen. Dennoch verteilen sich die Besucher dank der verschiedenen Aussichtspunkte und Attraktionen entlang der Strecke, sodass es selten zu übermäßiger Überfüllung kommt. Es wird empfohlen, die Reisezeiten sorgfältig zu planen, um Stoßzeiten zu vermeiden und die Landschaft in Ruhe genießen zu können. Wir waren im September dort und es war relativ ruhig.
Unsere persönliche kulinarische Empfehlung
Entlang der Atlantikstraße und in ihrer Umgebung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die lokale Küche zu genießen. Hier haben wir einen tollen Vorschlag für euch, den wir auch selbst ausprobiert haben. Allerdings ist ein Restaurantbesuch in Norwegen nicht ganz preiswert.
Bjartmars Favorittkro ist ein charmantes Restaurant direkt an der Atlantikstraße in Averøy. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2006 bietet es Gästen eine einladende Atmosphäre mit beeindruckendem Blick auf das Meer und die umliegenden Schären. Das Restaurant legt großen Wert auf die Verwendung lokaler Zutaten und serviert sowohl traditionelle norwegische Gerichte als auch moderne Interpretationen. Besonders hervorzuheben ist der preisgekrönte Bacalao, der mit hausgemachtem Brot serviert wird.

An Donnerstagen steht das traditionelle Gericht “Potetball” auf der Speisekarte, während sonntags ein vielfältiges Buffet angeboten wird. Das Restaurant verfügt über 70 Innen- und 30 Außenplätze auf einer Terrasse mit direktem Meerblick. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison; daher empfiehlt es sich, vorab die Zeiten zu überprüfen. Für Reservierungen, die dringend empfohlen werden, oder weitere Informationen könnt ihr die Website des Restaurants besuchen oder telefonisch Kontakt aufnehmen. Eine Reservierung solltet ihr unbedingt vornehmen.
Die norwegische Atlantikstraße bietet somit nicht nur beeindruckende Landschaften und Ingenieurskunst, sondern auch kulturelle und kulinarische Erlebnisse, die einen Besuch unvergesslich machen.
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