Schlagwort: Saale-Unstrut

Bei unserer Tour durch die wunderschöne Region Saale-Unstrut besuchen wir die Stadt Freyburg. Freyburg (Unstrut) dürft ihr bitte nicht verwechseln mit Freiburg im Breisgau. Die Stadt liegt hübsch zwischen Weinbergen an der Unstrut und blickt auf eine achthundertjährige Geschichte zurück, die eng mit der Weinerzeugung verbunden ist. Die Geschichte der Stadt beginnt mit dem Bau der Neuenburg im 11. Jahrhundert.

Freyburg hat auch eine mehr als 1000-jährige Geschichte des Weinbaus, ist seit Dezember 1989 Staatlich anerkannter Erholungsort und darf sich zudem Jahn- und Weinstadt nennen, da Friedrich Ludwig Jahn, vielen bekannt als Turnvater Jahn, in Freyburg gestorben ist.

Vom Wohnmobilstellplatz „Schleusenblick“ aus, den wir euch später vorstellen, ist die Altstadt gut und fussläufig erreichbar. In der Stadt kann man sich einige Sehenswürdigkeiten ansehen. Zum Beispiel die Ehrenturnhalle von Turnvater Jahn und ein Museum über ihn. Ausserdem die kleine Schwester des Naumburger Doms, die Kirche St. Marien. Auch die 1200 Meter lange Freyburger Stadtmauer ist gut erhalten.

Freyburg – Restauranttipp:

Auf der Suche nach einem schönen Restaurant fanden wir über Google das Restaurant 51 Grad und wurden überrascht. Das besondere Ambiente des Restaurants hätten wir so nicht in Freyburg erwartet. Wir bestellten was leckeres von der Abendkarte und bekamen einen der besten Flammkuchen seit langem. Sehr lecker! Darüber hinaus bietet das Restaurant 51 Grad eine gute und umfangreiche Weinkarte mit Weinen von regionalen Winzern. Ein freundlicher Service machte diesen Abend in Freyburg zu etwas besonderem. Unser Tipp: Unbedingt reservieren wenn ihr das 51 Grad besuchen möchtet.

Sehenswert  und toll gelegen ist der Herzögliche Weinberg mit Blick zur Neuenburg. Einmal im Jahr gibt es übrigens in der Stadt ein großes Winzerfest mit Strassenumzug und Wahl der regionalen Weinkönigin.

Die Neuenburg

Hoch über Freyburg sieht man das Schloss Neuenburg. Beim Schloss Neuenburg handelt es sich um die größte und eine der ältesten und wichtigsten Burgen der Landgrafen von Thüringen mit Bauanfängen im 11. Jahrhundert. Man kann dort mit dem Auto hochfahren oder auch laufen und das Museum und Ausstellungen besichtigen. Von oben aus hat man einen tollen Blick über das Tal der Unstrut.  Der Dicke Wilhelm, ein mittelalterlicher Rundturm ist sehr auffallend. Ursprünglich besaß die Burg drei solche mittelalterlichen Rundtürme, nur der Dicke Wilhelm ist noch erhalten.

Blütengrund

Wenn man zwischen Freyburg und Naumburg den Rad- und Wanderweg links an der Unstrut benutzt, gibt es interessante Dinge zu sehen.

Eine wichtige Sehenswürdigkeit ist der Weinberg von Max Klinger dem bekannten Künstler. Auf dem Weinberg befindet sich eine Klinger-Gedenkstätte mit dem Grabmal und einer Plastik Klingers. Sein restauriertes Landhaus ist von April bis Oktober als Außenstelle des Museums Naumburg geöffnet. Mehrere Straußwirtschaften laden zur Einkehr ein um regionalen Wein zu probieren.

Dann das Highlight. In Steinmauern an den Weinbergen gehauene Bilder. Die Geschichte dahinter: Hofjuwelier Johann Christian Steinauer aus Naumburg hatte eine ausgefallene Idee: Im Jahre 1722, dem zehnjährigen Regentenjubiläum des Herzogs Christian von Sachsen-Weißenfels, ließ er in seinem Weinberg nahe der Ortschaft Großjena ein in Deutschland einzigartiges Denkmal errichten: Das steinerne Festbuch, ein 200 m langes Relief aus 12 Bildern, zeigt Szenen aus dem Alten Testament, die die Arbeit im Weinberg, den Weingenuss und dessen Folgen zeigen und natürlich dem Herzog huldigen.

Wohnmobilstellplatz „Schleusenblick“

Wir haben in Freyburg auf dem Wohnmobilstellplatz Schleusenblick gestanden. Es ist ein gebührenpflichtiger Stellplatz für 8 Mobile am Ortsrand von Freyburg (Unstrut). Der Stellplatz liegt an einer Gaststätte. Untergrund mit Rasengitter. Das Zentrum ist bequem zu Fuß erreichbar. Am Platz: Stellplatz-Reservierung, Hunde erlaubt. Grillen erlaubt. Preis pro Nacht: 20 Euro. Kurtaxe pro erwachsener Person: 2 Euro. Bezahlung beim Betreiber. Strom, Wasser, Entsorgung Grauwasser, Entsorgung Chemie-WC, WC, Dusche im Übernachtungspreis enthalten. Auf dem Platz kann es unter Umständen etwas eng werden, also vorsichtig rangieren.

In der Nähe: Mittelalterlicher Ortskern. Rotkäppchen Sektkellerei.

Wir wollten uns noch etwas die Umgebung von Freyburg ansehen und fuhren auf einer Nebenstraße in Richtung Lauch an der Unstrut entlang, vorbei an Weinbergen mit ihren für die Gegend typischen Weinbergshäuschen. Hin und wieder ergaben sich auch schöne Aus- und Weitblicke in die Landschaft. In Laucha wendeten wir und fuhren wieder zurück in Richtung Freyburg.

Freyburg – Adressen:

Stellplatz Schleusenblick

Wasserstraße 22, 06632 Freyburg (Unstrut)

Telefon: +49 34464 36611

Restaurant 51 Grad

Schützenstraße 9, 06632 Freyburg (Unstrut). –  Website

Museum Turnvater Jahn

Schloßstraße 11, 06632 Freyburg (Unstrut). Website

Rotkäppchen Kellerei

Sektkellereistraße 5, 06632 Freyburg (Unstrut).  Website

Herzöglicher Weinberg

Mühlstraße 23, 06632 Freyburg (Unstrut). Website

Schloss Neuenburg

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Schloss Neuenburg,

Schloß 1, 06632 Freyburg (Unstrut). Website

Die Region Saale-Unstrut ist eine hochmittelalterlich geprägte Wein- und Kulturlandschaft im Herzen Deutschlands. Ein weltweit einmaliges architektonisches Erbe aus über 1000 Jahren europäischer Geschichte bildet mit ursprünglichen Flusslandschaften und alten Weinbergen ein ganz besonderes Reiseziel. Kulturliebhaber, Naturfreunde und natürlich Weinkenner kommen hier auf ihre Kosten. Die Region Saale-Unstrut gilt als das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet Europas. 

Wir haben uns aus der Fülle der Sehenswürdigkeiten in der Region einige herausgepickt und laden euch ein, uns auf unserer Reise zu begleiten. In der Region liegt zum Beispiel der Fundort der Himmelsscheibe von Nebra. Sie ist die älteste konkrete Darstellung kosmischer Phänomene. Das Sonnenobservatorium von Goseck sollte man sich nicht entgehen lassen. Es belegt, wie bereits vor tausenden von Jahren Menschen die Natur beobachtet haben.

Auf keinen Fall solltet ihr die Besichtigung des Naumburger Domes St. Peter und St. Paul versäumen. Im Juli 2018 wurde der Naumburger Dom zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt. Er zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters. 

Die Spuren des Hochmittelalters sind in der Region Saale-Unstrut allgegenwärtig: Auf Felsen und Hügeln aus Muschelkalk und Buntsandstein thronen Burgen und Schlösser. Mittelalterliche Städte wie Naumburg und Freyburg, Klöster wie Schulpforta und Memleben, Kathedralen wie die Dome zu Naumburg, Merseburg und Zeitz sind Zeitzeugen der Vergangenheit. Archäologische Funde von Weltrang weisen die Region zudem als eine Wiege der vorzeitlichen Kulturgeschichte aus. 

Saale-Unstrut – Sensationelle Orte besuchen

In Goseck kann man ein faszinierendes Bauwerk aus vergangenen Zeiten besuchen. Das Sonnenobservatorium dort ist das älteste der Welt. 1991 entdeckten Luftbildarchäologen die 7000 Jahre alte Kreisgrabenanlage, die 2005 wissenschaftlich rekonstruiert wurde. Schon damals wussten die Steinzeitmenschen, den Lauf der Sonne zu beobachten und für die  Landwirtschaft zu nutzen.

In Goseck kann man übrigens auch das Schloss Goseck besichtigen. Von der Panoramaterrasse aus hat man einen schönen Blick hinunter auf die Saale. 

Informationszentrum zum Gosecker Sonnenobservatorium
Burgstraße 53 / Schloss Goseck
06667 Goseck

Stellplatztipp für Goseck

In Goseck gibt es einen kleinen und gemütlichen Wohnmobilstellplatz für 5-6 Mobile. Er heißt Reisemobilstellplatz „Am Wald“. Dort geht es sehr familiär  zu, der Platz ist liebevoll angelegt. Sanitäreinrichtungen und Küche sind TOP. Der Platz ist eben, hat Rasen und kaum Schatten. Jeder Gast erhält eine zusammengestellte Mappe mit ausführlichen Informationen und Tipps über die Umgebung. Ver- und Entsorgung sind OK. Die Lage des Platzes ist ruhig, manchmal gibt es etwas Fluggeräusche von in Leipzig startenden oder landenden Flugzeugen. Autoreisende können sich übrigens auf diesem Platz ein Faß zur Übernachtung mieten. 

Die Arche Nebra und die Himmelsscheibe

Unser nächstes Ziel liegt in der Nähe von Nebra. In der Arche Nebra in Wangen dreht sich alles um den Jahrhundertfund der Archäologie, die „Himmelsscheibe von Nebra“. Das moderne Bauwerk, wie ein goldenes Sonnenschiff über dem Unstruttal schwebend, ist das Besucherzentrum am Fundort. Die über 3600 Jahre alte Bronzescheibe wurde 1999 von Raubgräbern auf dem nahen Mittelberg entdeckt. Sie ist die älteste konkrete Darstellung kosmischer Phänomene. Zum Fundort, der etwa drei Kilometer entfernt von der Arche liegt, kann man einen Abstecher zu Fuß machen. Eine sehenswerte Show im Planetarium erklärt die astronomische Deutung der Himmelsscheibe. Das Original der Himmelsscheibe ist im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt. (Bitte beachten: Die Arche Nebra ist wegen Umbaumassnahmen bis zum Sommer 2023 geschlossen.)

Adresse: An der Steinklöbe 16
06642 Nebra

Für gehbehinderte Personen gibt es zwei gekennzeichnete Behindertenparkplätze direkt vor dem Haus.

Stellplatztipp an der Arche Nebra

Auf dem Parkplatz der Arche Nebra darf man kostenlos mit dem Wohnmobil stehen und übernachten. Auch mehrere Tage. (Das haben uns Mitarbeiter der Arche Nebra gesagt) Allerdings gibt es auf dem Parkplatz keinen Service. Man steht dort angenehm ruhig. 

Kloster Memleben –

Von Wangen aus machen wir mit den Rädern bei kühlem und anfangs nebligem Septemberwetter einen Ausflug immer entlang der Unstrut nach Memleben. Der Radweg ist gut und man hat schöne Ausblicke auf die Unstrut. Bald erreichen wir Memleben, wo wir das Kloster besuchen wollen. Das Kloster liegt gleich hinter der Brücke links. Der Eingang ist in einem modernen Gebäude auf der anderen Seite zu finden. Der Eintritt kostet inklusive Fotogenehmigung 16 Euro für zwei Personen. Im Kloster haben uns vor allem die Krypta aus dem 12. Jahrhundert, die Kirchen und die gerade stattfindenden Ausgrabungen beeindruckt. 

Kirche und Krypta aus dem 12. Jahrhundert in Memleben gelten als herausragende Bauwerke der Spätromanik und sind bis heute in großen Teilen erhalten. Ausserdem fanden gerade Lehr- und Forschungsgrabungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt unter der Leitung von Dr. Holger Grönwald statt. So wird die Erforschung der  monumentalen Kirche aus der Zeit der Klostergründung im 10. Jahrhundert fortgesetzt. Die ungefähr 82 Meter lange und 39,5 Meter breite Monumentalkirche ist in ihrer Größe mit erzbischöflichen Bauten in Magdeburg, Köln und Trier vergleichbar. 

Sehr sehenswert ist auch die gut präsentierte Dauerausstellung „Wissen + Macht“. In Ausstellung laden der heilige Benedikt und die Ottonen zu einer Erlebnisreise durch 1700 Jahre Geschichte ein. Und im Klostergarten kann man sich nach dem Rundgang  entspannen.

Adresse: Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben
Thomas-Müntzer-Straße 48
OT Memleben – 06642 Kaiserpfalz

Übernachtung beim Winzer

Über Landvergnügen fanden wir das Weindomicil von Raik Moh in Zeuchfeld in der Nähe von Freyburg. Denn schließlich wollten wir auch den Wein aus der Region kennenlernen. Saale-Unstrut ist das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands. Man steht bei Raik Moh, er ist Winzer im Nebenerwerb, gemütlich an einigen Weinstöcken. Allenfalls die nahe und vielbefahrene Bundesstraße trübt die Freude über diesen Platz etwas. Winzer Raik Moh nahm sich Zeit, uns einiges über den Weinanbau und die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu erzählen. Ein sehr netter Gastgeber. Können wir nur empfehlen. Wir haben als Einstieg in die Weinwelt Saale-Unstrut einen Roséwein gekauft und gleich am Abend probiert. Ein kurzes Interview mit Raik Mohn gibt es in unserem Video über Freyburg (Saale-Unstrut) (Coming soon)

Adresse: Weindomicil Raik Moh – Zeuchfelder Str. 60, 06632 Freyburg (Unstrut).

Telefon: 034464 28340

Links – Saale-Unstrut

Kloster Memleben, Arche Nebra, Sonnenobservatorium Goseck

Wird fortgesetzt ……  Weitere Orte: Dom Naumburg, Ein Winzer erzählt, Freyburg, Bad Kösen usw.