Nach Rendsburg zum Nord-Ostsee-Kanal sind wir durch einen Tipp guter Wohnmobilfreunde gefahren. Dort bietet nämlich der Wohnmobilstellplatz am Kreishafen ideale Bedingungen zum Schiffe gucken. Da der geduldete Stellplatz am Hochdonn endgültig geschlossen wurde, waren wir auf der Suche nach einem neuen Platz. Der Stellplatz am Kreishafen ist nicht kostenlos, der Preis von 12 Euro pro Übernachtung ist aber völlig Ok, denn es wird kompletter Service mit Toiletten, Dusche, WLan und Ver- und Entsorgung geboten. Strom kostet extra, Wasser die üblichen 1 Euro pro 100 Liter. Läden wie Lidl, Famila usw. sind in zirka 1 Kilometer Entfernung gelegen. Bis zur Altstadt von Rendsburg etwa 10 Fahrradminuten. Bezahlt werden kann an einem Automaten nur mit Bargeld (Okt. 2020)

Rendsburg Stellplatz am Kreishafen
Wer auf dem Wohnmobilstellplatz einen Platz in der ersten Reihe bekommt, hat einen besonders schönen Blick auf die Schiffswelt. Wenn vorne alles besetzt ist, lohnt es sich einen Tag zu warten und dann nachzurücken. Sehr ruhig ist es am Kreishafen nicht, denn zur Zeit laufen immer noch die Bauarbeiten an der Schwebefähre. Die Bauarbeiten beginnen um 7 Uhr und die Arbeiter oben auf der Brücke werden ab dann durch laute Signaltöne vor herannahenden Zügen gewarnt.
Die Schiffe, die den Kanal passieren, fahren natürlich rund um die Uhr und machen ebenfalls Geräusche. Aber diese Geräuschkulisse gehört natürlich zur NOK-Atmosphäre dazu. Die Möglichkeiten, Schiffe zu erleben sind in Rendsburg vielfältiger und spannender als am Hochdonn. Das liegt zum einen am Kreishafen, wo regelmäßig Frachtschiffe anlegen und Be- und Entladen werden. Die historische Hochbrücke ist ebenfalls sehr sehenswert. Sie wird nachts farbig beleuchtet, was für einen zusätzlichen schönen optischen Eindruck sorgt. Die Passage der Schiffe ist aufgrund einer Biegung in ein/zwei Kilometern Entfernung besonders schön zu sehen, weil sie dort in einer Reihe gut zu sehen sind.
Besuch bei der Lotsenstation
Sehr lohnend ist auch der Besuch der Lotsenstation in Rüsterbergen. Mit dem Fahrrad ist man schnell dort. Vorher geht es durch einen imposanten Fußgängertunnel unter dem Kanal hindurch auf die andere Seite. Die Lotsenstation liegt genau in der Mitte des Nord-Ostsee-Kanals. Hier wechseln die Lotsen sich ab, die bei Schiffen über 55 Metern Pflicht sind. Trotzdem kommt es hin und wieder zu Unfällen am NOK. Interessant ist es, zu beobachten wie die Lotsen von kleinen Booten aus während der Fahrt auf die Schiffe wechseln.

Wenn man Glück hat, erlebt man vielleicht auch die imposante Passage eines Kreuzfahrtschiffes durch den Kanal. Wir sahen die EUROPA 2, das war sehr eindrucksvoll. In Coronazeiten sind Kreuzfahrtschiffe allerdings nicht so häufig zu sehen.
Alles in allem kann man es am NOK schon ein paar Tage lang aushalten. Es ist immer interessant und jeder Tag verläuft anders.
Weitere Wohnmobilstellplätze bei Rendsburg: Schacht-Audorf und der Wohnmobilstellplatz am Kanal Café.
