Hitzacker, ein Besuch im Wendland

Unsere erste Frühlingstour im Jahr 2020 führt uns nach Hitzacker im schönen Wendland. Die hübsche denkmalgeschützte Altstadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern liegt auf einer Insel direkt an der Mündung des Flüsschens Jeetzel in die Elbe.

Hitzacker ist anerkannter Luftkurort und seit längerer Zeit auch touristisch sehr beliebt. Die Elbtalauen sind sehenswert, kleine Rundlingsdörfer und die Deutsche Fachwerkstrasse laden zu Entdeckungen ein. Und man kann schöne Radtouren auf dem Elberadweg unternehmen. (Elberadweg)

Die Altstadt von Hitzacker liegt auf einer Insel an der Mündung der Jeetzel in die Elbe
Die Altstadt von Hitzacker liegt auf einer Insel an der Mündung der Jeetzel in die Elbe

Etwas Geschichte zu Hitzacker möchte ich euch schon vermitteln. Bereits in prähistorischer Zeit siedelten um 3000 v. Chr. Menschen am nahen Hitzackersee. Seit der Eisenzeit ist das Gebiet an der Mündung der Jeetzel in die Elbe durchgehend besiedelt. Auf dem cirka 53 Meter hohen Weinberg am Rande der Altstadt errichteten Slawen im 8. Jahrhundert die Weinbergsburg als Ringwallanlage. Hitzacker war bereits vor der Stadtgründung ein bedeutendes Handelszentrum. Die St.-Johannis-Kirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die eigentliche Stadtgründung von Hitzacker erfolgte im Jahr 1258. Die zu einer mittelalterlichen Burg ausgebaute Weinbergsburg verlor darauf ihre Bedeutung.

Gedenktafel für Claus von Amsberg
Gedenktafel für Claus von Amsberg

Claus von Amsberg – bekanntester Sohn von Hitzacker

Einer der bekanntesten Söhne Hitzackers ist Claus von Amsberg. Er wurde auf dem Landgut Dötzingen geboren. Er lebte als kleines Kind zwei Jahre in der Stadt, bevor seine Eltern  nach Tansania auswanderten. Nach dem Krieg, im Dezember 1945, kehrte er in das Städtchen an der Elbe zurück. 1962 lernte er die niederländische Kronprinzessin Beatrix auf einem Fest kennen. Am 10. März 1966 heirateten Claus und Beatrix in Amsterdam und Claus erhielt den Titel eines Prinzen der Niederlande und Junkers von Amsberg.

Er starb als eines der populärsten Mitglieder des niederländischen Königshauses am 6. Oktober 2002 im Alter von 76 Jahren in Amsterdam an den Folgen seiner Parkinson-Krankheit und einer Lungenentzündung. Die Königin war schon wiederholt in Hitzacker und auch die Kinder besuchen den Ort wegen der Familiären Verbundenheiten des öfteren auch im privaten Rahmen. Eine Gedenkbüste, eine gepflanzte Linde und die nach Claus von Amsberg benannte Prinz Claus Promenade erinnern an den berühmten Sohn der Stadt.

 

Hitzacker und das Hochwasser

Hitzacker hatte in seiner Geschichte immer wieder unter schlimmen Hochwassern zu leiden. In den Jahren 2002 und 2006 stand wieder die komplette Altstadt unter Wasser. Deshalb wurden danach verstärkte bauliche Maßnahmen zum Schutz der wertvollen Altstadt getroffen. Eine große Sielkammer und ein Schöpfwerk wurden gebaut und eine 938 Meter lange Hochwasserschutzwand wurde errichtet.

Kostenloser Stellplatz

In unmittelbarer Nähe zur Altstadtinsel befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem einige Wohnmobilstellplätze eingerichtet sind. Man kann dort relativ gerade stehen. Die Übernachtung ist zur Zeit kostenlos. Es gibt Stromsäulen (Sechs Stunden ksoten 2 Euro) und die Möglichkeit Wasser zu tanken. (2 Euro für 80 Liter). Auch die Grauwasserentsorgung ist möglich und kostenlos. Man darf wohl 24 Stunden dort stehen, viele stehen aber auch länger. Demnächst soll die Übernachtung dort aber wohl wieder etwas kosten. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants gibt es in der Altstadt. (Winterschließungen erfragen!) Lidl ist ebenfalls nicht weit vom Parkplatz entfernt.

Womostellplatz in Hitzacker
Womostellplatz in Hitzacker

Adressen und Tipps:

Was gibt es noch zu sehen in Hitzacker?

Vom Weinberg hat man einen tollen Blick über die Stadt und die Elblandschaft. Die Drawehntorschänke ist das älteste Restaurant der Stadt. Das Haus wurde 1635 gebaut und ist seit dem Jahr 1700 durchgehend ein Restaurant.

Die St. Johannis-Kirche ist sehenswert. Das Archäologische Zentrum Hitzacker lohnt mit seinen Ausgrabungsfunden einen Besuch. Im ältesten Haus der Stadt, dem 1589 erbauten Zollhaus befindet sich ein Museum.

Touristinfo  058 62/969 70

Weiter Himmel in der Elbtalaue bei Hitzacker
Weiter Himmel in der Elbtalaue bei Hitzacker

Meißen ist wunderbar

In Meißen waren wir noch nicht, deshalb wollten wir bei unserem nächsten Besuch in Dresden unbedingt einen Abstecher in die Wein- und Porzellanstadt an der Elbe machen. Da wir sehr gerne mit unseren Rädern unterwegs sind, wollten wir über den Elberadweg von Dresden nach Meißen fahren. Die Entfernungsangaben schwanken kurioserweise auf den Wegweisern. Mal sind es 14 km, mal 16 oder auch mal 19 Kilometer. 19 Kilometer scheinen uns am realistischsten zu sein für eine Strecke.

Mit Fotostopps und Gegenwind muss man entsprechend mehr Zeit für die Tour einplanen.  Immer sehr elbnah geht es auf dem beliebten Radweg vorbei an Radebeul und Coswig. Bis auf kurze gepflasterte Abschnitte ist der Elberadweg asphaltiert und gut zu befahren. Die Ausschilderung ist ebenfalls gut. Ab und zu gibt es sogar Rastmöglichkeiten mit Bänken und Tischen. (Aber keine WCs) Steigungen sind ebenfalls nicht vorhanden. Ab und an kommt einmal ein Raddampfer vorbei, eine kleine Fähre quert die Elbe bei Kötitz, Kühe stehen in der Elbe. Im dunstigen Morgenlicht eines schönen Herbsttages eine wunderbare Idylle. Nur der deutlich zu hörende Verkehrslärm auf den ufernahen Bundesstraßen trübt die Stimmung. Kurz vor Meißen trifft man auf die ersten Weinberge und Weingüter.


 Wir erreichen Meißen und wechseln über die Altstadtbrücke die Elbseite um zur Altstadt zu gelangen. Dann parken wir unsere Räder am Heinrichsplatz und machen uns zu Fuß auf zur Albrechtsburg. Wir möchten unbedingt dem imposanten Dom besichtigen. Es geht durch lauschige Gassen mit vielen Lädchen und Weinstuben und Restaurants. Der Weg hinauf zur Albrechtsburg ist weniger anstrengend, als es von weitem den Anschein hat.

Altstadtstraße in Meißen
Altstadtstraße in Meißen

Der Dom zu Meißen

Eine der schönsten Kirchenbauten die wir uns bisher auf unseren Reisen angesehen haben, ist der Meißner Dom. Der Dom gehört zusammen mit der Albrechtsburg zum Burgberg-Ensemble, das sich über die Meißner Altstadt erhebt. Die Kirche ist einer der stilreinsten deutsch-gotischen Dome. Daneben verfügt er über eine der reichsten und wertvollsten Ausstattungen sächsischer Kirchen. Ihr solltet unbedingt den Dom besichtigen, es lohnt sich. Außerdem ist das Bauwerk ein Ort der Ruhe, die man ausgiebig genießen kann.

Eingangstor zur Meißner Albrechtsburg
Eingangstor zur Meißner Albrechtsburg

Unser Weg zurück nach Dresden findet leider bei heftig auffrischendem Gegenwind statt. Sehr nervig, aber nicht zu ändern. Wir erreichen Dresden im letzten Licht des Herbsttages und sind uns sicher, das dies nicht der letzte Besuch in Meißen war.

Links

Elberadweg – Er ist mit fast 1300 km Länge auch einer der beliebtesten Fernradwege. Er führt vom Wattenmeer bis ins Elbsandsteingebirge und weiter bis ins Riesengebirge.

Meißen Website

Quellen: Wikipedia, Touristeninfo Meißen