Lüneburger Heide

Die Lüneburger Heide stand in diesem August spontan auf unserem Reiseprogramm. Diese spontanen Entscheidungen lieben wir sehr, denn sie sind das Salz in der Suppe des Wohnmobilisten. Sich einfach mit dem mobilen Ferienhaus treiben lassen, das gefällt uns. In der jetzigen Coronazeit ist das aber so eine Sache, denn man muss damit rechnen, das auf den Stellplätzen vielleicht kaum noch etwas frei ist. deshalb solltet ihr Plätze buchen, wo immer es geht.

Lüneburger Heide Schafe als Landschaftspfleger, Heidschnucken
Heidschnuckenherde als Landschaftspfleger in der Lüneburger Heide

Voller Vorfreude machten wir uns von der Elbe aus auf den Weg in die Nähe von Bispingen in der Lüneburger Heide. Dort, in Oberhaverbeck wollten wir für einige Tage auf dem dortigen Stellplatz Quartier nehmen, um die Heidelandschaft zu erkunden.

Wohnmobilstellplatz Oberhaverbeck

Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass es auf dem Stellplatz noch reichlich freie Flächen gab. Der Platz liegt vielfach sonnig zwischen Bäumen, was zu einem wunderbaren Licht führt. Der Platz ist sandig, aber gut befahrbar. Viele Stellplätze in Oberhaverbeck sind relativ eben, bei einigen muss man aber durchaus mit Keilen ausgleichen. Der Platz ist schön ruhig, es besteht die Möglichkeit zur Grauwasser- und Kassettenentsorgung. Auch Frischwasser kann man problemlos tanken. Bezahlt wird an zwei Automaten. Hier müsst ihr allerdings darauf achten, dass die Automaten (Stand 08/2020) nur 0,50 Cent und 1,00 und 2,00 Euromünzen annehmen. Keine Scheine und keine EC-Karte!! Da ihr immer für 24 Stunden bezahlen müsst, solltet ihr ausreichend Kleingeld dabei haben. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass im Andenkenladen oder im Imbiss gewechselt werden kann.

Lüneburger Heide Auf dem Wohnmobilstellplatz in Oberhaverbeck
Auf dem Wohnmobilstellplatz in Oberhaverbeck

Oberhaverbeck ist der ideale Ausgangspunkt, um die Lüneburger Heide kennenzulernen. Vom Stellplatz aus ist man nach hundert Metern schon in der typischen Heidelandschaft. Ideal für Heidetouren ist das Fahrrad, die Wege sind aber für nicht mehr ganz so junge Radler durchaus anstrengend, weil steinig und vor allem auch sehr sandig. Wir mussten hier und da öfter absteigen und schieben. Aber dafür entschädigt die wunderbare Heidelandschaft voll und ganz.

Die beste Zeit für die Heideblüte ist nach einer Faustregel von 8. August bis 8. September. Dann ist die Chance groß, die volle violette Pracht zu erleben.

Lüneburger Heide Heideblüte bei Oberhaverbeck
Heideblüte in der Lüneburger Heide bei Oberhaverbeck

Tourenvorschläge für die Lüneburger Heide

Empfehlen können wir vor allem eine Tour zum kleinen Heidedorf Wilsede und zum Totengrund, einem wunderschönen Talkessel. Da Wilsede autofrei ist, kann man den Ort nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Pferdekutschen erreichen. In Wilsede empfehlen wir euch den Besuch des Heidemuseums „Dat ole Huus“. Dort kann man sehen, wie die Menschen Mitte des 19. Jahrhunderts auf einem Heidehof gelebt haben. Die MitarbeiterInnen des Museums erzählen bei Interesse jede Menge wissenswerte Dinge zur Geschichte der Heide. Direkt gegenüber vom Museum ist die Milchhalle zu finden. Neben preiswerten Gerichten wie einer deftigen Erbsensuppe gibt es auch Heidschnuckenbratwurst mit Kartoffelsalat oder Heidschnuckenfrikadellen. Tee- und Kaffeespezialitäten mit selbstgebackenem Buchweizen- und Apfelkuchen laden zum Verweilen ein.

Der Totengrund, etwa einen Kilometer von Wilsede entfernt ist ein beeindruckender Talkessel. Er bietet das typische Heidelandschaftsbild mit Wacholderbüschen und Heide. Wenn man beispielsweise am frühen Morgen dort auf Nebel trifft, kann das zusammen mit der Sonne zu magischen Stimmungen führen. Man muss Glück haben. Ganz in der Nähe liegt der Steingrund, ebenfalls sehr hübsch anzusehen.

Lüneburger Heide Blick in den Totengrund bei Wilsede
Blick in den Totengrund in der Lüneburger Heide

Von Wilsede aus kann man weiterfahren nach Undeloh, einem weiteren Heideort. Dort ist für unseren Geschmack aber schon zu viel los.  Dort gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz. Kutschfahrten starten von Undeloh und von Oberhaverbeck aus. Sehenswert ist auch das Heide-ErlebnisZentrum mit einer modernen Ausstellung zur Lüneburger Heide und einem Cafe & Laden. Lecker ist zum Beispiel Buchweizenkuchen, Honig aus der Region oder der hochprozentige Heidegin.

Ab Niederhaverbeck kann man im Tal der Haverbeeke auf 1,4 km oder 3,5 km Streckenlänge barrierefrei die Heide erleben. Im Abstand von 200 Metern finden Sie Rastmöglichkeiten zum Verweilen und Informationen zu Flora und Fauna. Ein sehr schöner Weg. Wenn man Glück hat, ist vielleicht sogar gerade eine Heidschnuckenherde unterwegs. Heidschnucken sind für die Pflege der Heidelandschaft zuständig, sie sorgen dafür, dass die Heide so bleibt, wie sie ist. Und das Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben. Unterstützt werden sie dabei von Ziegen, die sich auf den Hinterbeinen an Bäumen hochstellen können oder sogar auf Bäume klettern und so Bereiche bis in 2,50 Meter Höhe abfressen, wo Schafe nicht hinkommen. Die Heide als Kulturlandschaft muss gepflegt werden, sonst würde sie wieder zu Wald werden.

Lüneburger Heide Kulinarisch genießen im Hotel Hof Tütsberg
Kulinarisch genießen im Hotel Hof Tütsberg in der Lüneburger Heide

Wer sich statt der Wohnmobilküche mal kulinarisch etwas anderes gönnen möchte, sollte den Hotel Hof Tütsberg ausprobieren. Das Hotel liegt inmitten der schönsten Heidelandschaft. Bei schönem Wetter kann man gut draußen sitzen und leckere Speisen genießen. Wir waren zufrieden und können den Hof nur empfehlen.

Kulinarisch genießen im Hotel Hof Tütsberg in der Lüneburger Heide
Kulinarisch genießen im Hotel Hof Tütsberg in der Lüneburger Heide

Weiterführende Links

Stiftung Naturschutzpark, Lüneburger HeideHotel Hof Tütsberg,

Naturpark Lüneburger Heide